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Willkommen auf dem Weingutsblog.

Hier versuchen wir Euch mit den aktuellsten Geschehnissen im Weingut und Weinberg auf dem laufenden zu halten.
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Alexander, Heiko, Christian

Wie erkennt man Herbizideinsatz im Weinberg?

Von Alexander von Halem / 13. Juni 2016

Herbizideinsatz in der Landwirtschaft, vor allem im Weinbau, ist umstritten (Stichwort: „Glyphosate“). Doch wie erkennt man, ob der Winzer seines Vertrauens das Pflanzengift eingesetzt hat?

Die folgenden zwei Bilder wurden am 9. Juni 2016 am Stammheimer Eselsberg gemacht. Im ersten Bild erkennt man den Einsatz von Herbiziden am abgetöteten Unterstockbereich. Das zweite Bild habe ich in unserem Silvanerweinberg gemacht wo wir, wie in all unseren Weinbergen nur per Hand oder maschinell (Rollhacke) den Bereich unter den Stöcken von „Begleitflora“ befreien.

 

Herbizideinsatz am Stammheimer Eselsberg
Herbizideinsatz am Stammheimer Eselsberg
Herbizidfrei am Stammheimer Eselsberg
Herbizidfrei am Stammheimer Eselsberg

 

München, Schweinfurt, Zeilitzheim

Von Alexander von Halem / 3. April 2016

Die letzten Tage waren wir drei viel auf Achse: München, Schweinfurt, Zeilitzheim… Und wir standen dort viel auf unseren Beinen. So ist das, wenn man seine Weine bei Veranstaltungen und auf Messen präsentiert.

Wein von 3 in der Kunsthalle in Schweinfurt
Wein von 3 in der Kunsthalle in Schweinfurt

Als erstes Fördermitglied des Kunstvereins Schweinfurt waren wir am Donnerstag bei einer ganz besonderen Ausstellungseröffnung mit unserem Wein dabei: Der Kunstverein eröffnete unter der Leitung seines Vorsitzenden Ralf Hofmann die von Dr. Joachim Haas kuratierte Ausstellung „Die freie Linie – Paul Klee und Ernst Ludwig Kirchner“, die noch bis 11. Mai in der Kunsthalle Schweinfurt zu sehen ist. Eine Besonderheit der Ausstellung war es, dass bei den Werken Paul Klees immer eine Vorzeichnung und eine daraus entstandene Lithographie oder Radierungen nebeneinander gezeigt wurden. Das hat es in der Form zuvor noch nicht gegeben. Wir freuten uns den über 250 erschienen Gästen unseren Silvaner und unseren Rotling Melusine einschenken zu dürfen und so auch neue Freunde des Weinguts gewinnen zu können.

Die 3 Weinmacher bei der Wein-Plus Convention in München
Die 3 Weinmacher bei der Wein-Plus Convention in München (Foto: Silvia Emmerich)

Gestern und heute waren wir dann mit einem Messestand auf der Wein-Plus Convention in München vertreten. Dort sahen wir viele der Besucher vom letzten Jahr wieder, von denen uns einige in der Zwischenzeit auch schon in Zeilitzheim besucht haben. Aber auch neue Freundschaften konnten wir schließen und nun gilt es in den kommenden Tagen die Weinbestellungen versandfertig zu machen. Aber auch die Gespräche und gegenseitigen Verkostungen bei den WinzerkollegInnen – vor allem denen aus Franken – waren nett und einsichtsreich. Es ist schön, wie offen gerade die jüngere Winzerschaft miteinander umgeht.

Bei allen Aussenterminen dürfen wir uns nun aber wieder verstärkt und abschließend dem Anbinden der Fruchtruten in unseren Weinbergen widmen. Bei den milden Temperaturen ist der Austrieb bzw. die Bildung der „Wolle“ um die jungen Knospen nicht mehr weit, die eine hohe Empfindlichkeit dieser mit sich bringt. Wir wollen mit dem Anbinden der Ruten noch vor dem Austrieb fertig werden… Das meiste haben wir bereits geschafft, aber nun ist Endspurt angesagt.

Wir pflanzen unseren ersten Weinberg – Folge 1 Neupflanzung

Von Heiko Niedermeyer / 18. Februar 2016

Wein machen wir „schon“ seit 2012. Die Rebflächen hierfür waren bzw. sind gepachtet und bereits mit Reben bestockt. Eine dieser Anlagen, mit einer Größe von einem halben Hektar (= 5.000 m2), werden wir nach der Ernte im Herbst 2016 roden. Zu viele Stöcke fehlen in diesem mit Bacchus bestockten Weinberg und außerdem ist die Anlage mit knapp 180 cm Zeilenbreite für die neuen Maschinen fast schon zu schmal. Dazu kommt, dass sich unsere Rotweine Fuchs v. B. und Domina immer größerer Beliebtheit erfreuen und wir mehr Domina Rebstöcke pflanzen wollen. Damit habe ich auch schon verraten, welche Rebsorte wir pflanzen werden. Genau gesagt sollen auf diesen 5.000 m2 ca. 3.500 m2 mit Domina und 1.500 m2 mit Silvaner wiederbepflanzt werden. Doch was, außer die Rebsortenwahl, muss bei solch einem Vorhaben noch beachtet werden?

Der Startschuss für unser Projekt Domina – Silvaner – Neuanlage begann schon Anfang des Jahres 2016. Nicht nur die Rebsorte an sich muss festgelegt werden, sondern auch die passende Unterlage muss gefunden werden. Als Unterlage bezeichnet man den Teil der Rebe, der sich später im Boden befindet. Da die Europäerreben nicht resistent gegen Rebläuse sind, pfropft man diese auf eine reblausresistente Unterlage auf. Somit vermeidet man, dass die im Erdreich lebende Reblaus den Stock von der Wurzel aufwärts abfrisst.

Es gibt natürlich eine große Auswahl von Unterlagen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften – schwach wüchsig, stark wüchsig, kalkverträglich oder nicht usw. Da unsere neuen Reben auf Muschelkalkboden stehen und wir (generell) stark reduzierte Erträge anstreben, um später fruchtige, dichte Rotweine zu erhalten, entschieden wir uns für die sogenannte SO4 Unterlage, welche in der Mainschleifenregion aufgrund der hohen Kalkverträglichkeit weit verbreitet ist und das Wachstum der Rebe nicht zu stark fördert. Aber auch die Unterlage selbst gibt es in zwei verschiedenen Varianten.

Wer möchte, kann sich diese auch als längere Version („Hochstammrebe“), welche bis zu 80 cm aus den Boden ragt und erst dann die Edelrebe aufgepfropft wird, bestellen. Der Vorteil dieser langen Variante ist, dass an diesem Stamm später kaum oder keine Ausbrecharbeiten anfallen. Viele glauben auch, dass diese Anlagen schneller ertragreich sind, da die Grünteile der Pflanze im ersten Jahr leicht die Maximalhöhe der Drahtanlage erreichen. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Natürlich erreichen die ersten Triebe schneller den oberen Draht der Anlage, jedoch nur, weil sie ja schon auf einer Höhe von 80cm starten. Die Entwicklung der Rebe, der Wurzel ist genauso, wie die einer „normalen“ Rebe auch. Die aus diesem Irrglauben heraus folgende frühzeitige Belastung der Reben kann ein Grund für die statistisch höhere Ausfallquote der Hochstammreben sein. Nachteile der Hochstammrebe hingegen sind die stärkere Frostanfälligkeit, da die Veredlungsstelle im Winter nicht durch Schnee oder Erde (Boden der im Herbst durch aufhäufen die Veredlungstelle bedeckt) geschützt werden kann. Dazu kommt, dass die Hochstammrebe fast das Doppelte kostet. Biologisch arbeitende Winzer und Rebschulen äußern darüber hinaus noch weitere Schwachpunkte der Hochstammrebe, wie die zwei zusätzlichen Pfropfstellen im Stammbereich, auf die ich nicht näher eingehen will.

Nachdem wir stundenlang die verschiedensten Möglichkeiten diskutiert hatten, werden wir nun unsere zukünftige Domina- und Silvaneranlage auf die Unterlage SO4 pflanzen und werden nicht die in Mode kommende Hochstammrebe verwenden, sondern bleiben bei der fränkisch altbewährten einfachen Variante. Die Reben haben wir bereits im Januar 2016 bestellt, damit wir sie im April/Mai 2017 werden pflanzen können.

Welchen Klon (beim Silvaner, denn bei der Domina gibt es nur einen) wir ausgewählt haben, wird noch nicht verraten. Aber auch dazu gab es interessante Überlegungen und Diskussionen. Aber das war ja jetzt auch erst Teil 1 einer langfristig angelegten Artikelreihe. Unter dem Stichwort „Neupflanzung“ werden wir hin und wieder darüber berichten.

Weinberg Stammheim Wein von 3
So sieht der Weinberg, der gerodet werden soll, heute aus

Grund zur Freude: Der Weinjahrgang 2015

Von Heiko Niedermeyer / 16. November 2015

Weinjahrgang 2015 im Weingut Wein von 3 in Franken

2015 ist (war) ein Top-Jahr für den Weinbau in Franken. Wie wir den Jahrgang erlebten.

Mit der Weinlese 2015 haben wir unseren 4. Jahrgang eingeholt. Bis jetzt können wir die Aussage „Kein Jahrgang gleicht dem Anderen“ zu 100 % bestätigen. Die Natur, das Klima und der Boden formen die Trauben sowie deren Inhaltsstoffe jedes Jahr neu und jedes Jahr anders. Genau das ist es aber, was unseren Winzer-Job so kurzweilig macht. Es gibt kein Rezept für guten Wein. Es geht vielmehr darum zu beobachten, zu erkennen und Entscheidungen zu treffen. Je mehr richtige Entscheidungen es am Ende waren, umso besser wird der Wein. Der besondere Kick dabei ist, dass man anders als beim Kuchen backen nur eine Chance im Jahr bekommt, um seinen Topwein zu erzeugen. So ungefähr würde ich also das „Geheimnis“ des Weinmachens kurz und bündig beschreiben.

Wie lief es nun aber für uns im Jahr 2015?

Das Weinjahr starteten wir wie immer mit dem Rebschnitt – eine sehr entspannende Tätigkeit, wie ich finde. Mit dem Rebschnitt legen wir bereits ganz am Anfang fest, welche Weine wir aus den entsprechenden Feldstücken ernten möchten. Ob es dann wirklich klappt, kann zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht gesagt werden – alles andere wäre jedoch ein Glücksspiel. Das anschließende Richten der Drahtanlage, das Niederziehen der Ruten und die Aussaat der Sommerbegrünung war Routine.

Natürlich brachten wir die Aussaat kurz vor einem prognostizierten Regen in die Weinberge. Leider fiel dieser Niederschlag sehr viel geringer aus als gemeldet. Noch übler für unsere ausgebrachte Wolff Mischung waren die darauffolgenden trockenen Tage. Das Saatgut fing an zu keimen und vertrocknete gleich wieder. Somit hatte sich unsere Sommerbegrünung für 2015 schon sehr bald verabschiedet. Als wenn das nicht genug gewesen wäre, blieben die Niederschläge über viele Wochen hinweg ganz aus, bis auch die Reben anfingen nach Wasser zu lechzen.

Natürlich lieben die Weinreben die Sonne und jeder der den Sommer 2015 in Franken miterlebt hat glaubt zu wissen, dass dieser Weinjahrgang automatisch ein ganz Großer zu werden scheint. Allerdings verhält es sich so, dass auch Reben Wasser brauchen um „gute“ Trauben wachsen zu lassen. Ob nun die Reben genügend Wasser für einen Topjahrgang bekommen haben oder nicht, hing von sehr vielen Faktoren ab. Deshalb war auch im Jahr 2015 wichtig zu beobachten, zu erkennen und richtig zu entscheiden – halt ganz normaler Winzeralltag.

Wir haben unsere Weine selbstverständlich schon probiert und sind sehr zufrieden. Es gibt 2015 wieder das komplette Programm. Besonders könnt ihr Euch auf den Baron und den Fuchs v.B. freuen. Zwei unglaubliche „Granaten“, wie ich finde. Den Baron wird es schon im Spätsommer 2016 geben, beim Fuchs müsst ihr allerdings noch ca. 2 Jahre Barriquelager abwarten. Ansonsten erwarten Euch dieses Jahr richtig fruchtige Weißweine von Wolf jr. über Riesling bis Silvaner.

Trotz Trockenheit auf Kurs im Weinberg

Von Alexander von Halem / 25. Juli 2015
Weinberge Wein von 3 in Franken
Die Begleitbegrünung wurde wegen der Trockenheit zugunsten der Reben umgewalzt

Wer hat Lust mal für einen Tag mit zu machen im Weinberg?

In der Landwirtschaft und speziell im Weinbau in Franken war in den letzten Wochen der Wassermangel das große Thema Nummer Eins. Es hatte einfach viel zu wenig geregnet. Uns trifft das nicht so hart, da unsere Rebstöcke alle schon einige Jahre auf dem Buckel haben und tief wurzeln. Die Begleitbegrünung, unsere bienenfreundliche Wolff-Mischung von der wir beim Bienenfest in der Umweltstation Bilder (und resultierende Weine) präsentierten, musste kürzlich zugunsten der Reben umgewalzt werden. Doch in den letzten 24 Stunden hat es ordentlich geregnet. Und wenn es das im August weiterhin tut (hoffentlich auch nicht zu viel), können wir das Saatgut für einen blühenden Herbst wieder einsähen. Es lagert schon trocken und wartet auf den richtigen Zeitpunkt.

Im Weinberg haben wir nach dem Entblättern der Traubenzone nun schon mit der Ertragsregulierung begonnen. Wir schneiden je nach vorher festgelegten Ertragszielen und Zustand des Wachstums (Anzahl der Trauben, Lockerheit oder Dichte der Beeren) Trauben mit der Leseschere raus. Das gibt am Ende weniger, aber dafür besseren Wein.

Wer wie Matthias (siehe seinen Gastbeitrag von neulich, unten verlinkt) auch mal mit raus in den Weinberg kommen möchte, um die Arbeit des Winzers mal am eigenen Leib zu spüren, darf uns gerne mal begleiten. Meldet Euch bei Interesse bitte auf den üblichen Wegen (die üblichen Wege sind zunehmenderweise auch Chat-Dienste wie WhatsApp, Skype und Facebook. Wir nehmen aber gerne auch Schneckenpost und – nicht ganz so zuverlässig wie die üblichen Wege – auch Telefonate entgegen. Nur Fax haben wir nicht).

Habe ich Euer Interesse an einem „Praktikum“ geweckt?

Links:

Zu Wolff-Mischung in früheren Artikeln http://weinvon3.de/?s=wolff

Gastbeitrag von Matthias: http://weinvon3.de/gastbeitrag-von-matthias-virnekaes/

Weintrauben im Juli Weingut Wein von 3 in Franken

Aktuelle Laubarbeiten im Weinberg

Von Alexander von Halem / 14. Juni 2015
Christian beim Einfädeln der Triebe im Silvaner - Wein von 3 in Franken
Christian beim Einfädeln der Triebe im Silvaner

Als Laubarbeiten bezeichnet man eine Vielzahl verschiedener Arbeiten im Weinberg, die nun in vollem Gang sind. Nach dem Rebaustrieb begannen wir mit dem Ausbrechen (ich habe hier bereits darüber berichtet). Dann haben wir die vor dem Austrieb ausgehängten Führungsdrähte wieder in den Drahtrahmen eingehängt. Und nun sind wir fleißig beim Heften: Wir fädeln die zarten jungen Triebe behutsam in den Drahtrahmen ein, damit alles schön gleichmäßig und luftig wächst und bei stärkerem Wind keine Triebe abbrechen. Diese Arbeit ist guter Ersatz für das Arbeiten an den Oberarmmuskeln im Fitness-Studio.

Gleich nach der Rebblüte, die gerade in vollem Gang ist, fangen wir dann auch mit dem Entblättern der Traubenzone auf der schattigeren Seite der Rebzeilen an. Laubarbeiten eben.

Frühlingsarbeit im Weinberg

Von Alexander von Halem / 5. Mai 2015

Domina ausbrechen Franken Weinberg - Wein von 3 Zeilitzheim

Die jungen Triebe an den Fruchtruten unserer Rebstöcke haben nun ausgetrieben. Noch sind sie klein und zart; Die optimale Zeit für das Ausbrechen der Triebe. Dies ist – nach dem Rebschnitt – die zweite Ertragsregulierende Arbeit des Jahres im Weinberg. Je nach Anlage werden pro Rebstock 5 bis 10 Triebe stehen gelassen. Der Rest wird ausgebrochen. So kann der Rebstock seine ganze Kraft in die gewünschten und stehen gelassenen Triebe stecken und wir können später beim Einfädeln der Triebe in den Drahtrahmen dafür sorgen, dass es eine schön gleichmäßige und luftige Laubwand gibt.

Zur Vermeidung von Wachstum von Gräsern und Kräutern direkt unter den Rebstöcken gehen wir mit mechanischen Mitteln vor, nicht mit chemischen! So setzen wir einen Unterstockräumer ein oder – wenn auch das in einer Anlage nichts mehr nützt – die Hacke. Häckerarbeit eben… Es soll dort später für die Trauben schön luftig bleiben, damit sich keine Fäulnis bilden kann.

Es ist eine schöne Jahreszeit für die Arbeit im Weinberg (wie jede Jahreszeit…). So ist das Naturspektakel des Wiedererwachens nach dem Winter nicht nur im Austrieb der Reben und der Kräuter und Blumen im Weinberg zu bewundern; Man hört auch wie die Tierwelt – insbesondere Vögel – sich von der Jahreszeit zu neuem Tatendrang inspirieren lassen. Beim Arbeiten mit Blick auf das Maintal und/oder die Rapsfelder und Obstbaumplantagen rings herum stört bei den angenehmen Temperaturen auch nicht der eine oder andere Regenschauer. Die frische Luft tut gut.

Klausurtagung in Tschechien

Von Alexander von Halem / 10. Januar 2015

Eger Flaggen

Das Jahr 2015 startete sehr angenehm für das Weingut und uns, die dahinter stehen: Zusammen mit unseren Familien machten wir erst einmal einen Kurzurlaub in einem Schlosshotel in Tschechien. Naja, NUR Urlaub war es nicht. Wir haben die konzentrierte Zeit abseits des Alltags auch für Gespräche zu dritt genutzt. Weichenstellung für die nächsten Jahre. Klausurtagung nennt man das wohl hochtrabend. Aber der Urlaubscharakter überwog deutlich bei diesem Ausflug zu Pivo und Knedlikhy. Die eine oder andere (mitgebrachte, aber nicht selbst hergestellte) Flasche Wein rundete den Genuss dann ab. Und die Ausflüge in benachbarte Kleinode, natürlich.

Jetzt hat der „Alltag“ uns schon wieder eingeholt. Heiko ist in Berlin in Sachen Vertrieb unterwegs und Christian und ich machen weiter mit dem Rebschnitt. Heute sogar mal mit familiärer Unterstützung: Julia (Christians Freundin) war im Riesling mit dabei. Ein schöner Tag bei frischem Sturmwind im Weinberg. Wir liegen in diesem Jahr schon sehr gut im Zeitplan…

Das Fotoalbum…

Eiswein

Silvaner Natural Wine

Handarbeit – Warum wir die Weinlese per Hand bewältigen

Von Alexander von Halem / 12. November 2014

Sie ist nun schon eine Weile vorbei, die diesjährige Weinlese. Das bedeutet auch mal wieder Zeit zu haben die Gedanken schweifen zu lassen und zu reflektieren. Eine gedankliche Nachlese zur Weinlese zu fassen.

Wir lesen die Weintrauben für unsere Weine ja ausschließlich per Hand. Das hat nicht nur ökologische Gründe (weniger Maschinenarbeit und somit weniger Kraftstoffverbrauch und die Vermeidung von Bodenverdichtung), sondern auch wirtschaftliche Gründe. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit der Weinqualität.

Bei der maschinellen Weinlese mit dem Traubenvollernter werden die Trauben vom Rebstock gerüttelt. Wer da nicht sorgfältig vorliest hat dann neben möglicherweise noch unreifen Trauben auch schnell die faulen Trauben im Erntewagen. Das war in diesem Jahr, in dem kühle und feuchte Wochen kurz vor einer sehr frühen Weinlese den Befall von Pilzen/Fäulnis begünstigten, besonders zu vermeiden. Bei der Lese mit der Hand konnten wir selektieren und bei jeder einzelnen Traube die Fäulnis heraus pulen und somit nur reifes und gesundes Traubenmaterial ernten. Zudem ist die Lese per Hand auch sehr viel schonender für die Rebanlagen; Bei der Maschinenernte fliegt auch schnell mal ein Stickel um (ganz zu schweigen von den vielen Blättern und Knörzen, die der Traubenvollernter mit abrüttelt).

Was aus den Trauben des Weinjahrgangs 2014 geworden ist könnt Ihr dann im Mai begutachten und probieren. Warum es noch so lange dauert? Weil Wein „Slow Food“ ist!

Hintergrundinformationen:

Bodenverdichtung (Wikipedia)

Traubenvollernter (Wikipedia)

Vollernterlese - So erkennt man einen maschinell gelesenen Weinberg nach der Lese: Die Rispen hängen noch an den Rebstöcken
So erkennt man einen maschinell gelesenen Weinberg nach der Lese: Die Rispen hängen noch an den Rebstöcken.

Grünlese 2014

Von Alexander von Halem / 8. August 2014

Grünlese

Wir stecken gerade noch im letzten Stück der Grünlese (wir schneiden Trauben heraus, um die Menge der später geernteten Trauben zu reduzieren, bei diesen jedoch höhere Qualität zu erzielen).

Da ich heute Abend eine Weinprobe für Gäste des Schlosses hatte, nahm ich bei der Grünlese bewusst eine dicke, pralle Rieslingtraube vom heutigen Grünschnitt mit nach Hause, um sie unseren Gästen im Rahmen der Weinprobe zu zeigen. Sie war schon wesentlich größer als die oben abgebildeten Silvanertrauben. Dick und saftig. Wenn auch noch weit von der Reife entfernt. Aber beachtlich in ihrer Größe und in ihrem Potential. Zumindest in ihrer Masse. Denn wegen dieser wurde sie ja geopfert.

In der Tat war es meinen Gästen verwunderlich, dass man solch schöne Trauben abschneidet und zu Boden wirft. Die probierten Weine haben sie jedoch überzeugt, warum es sinnvoll ist das zu machen. Es ist doch immer wieder schön Verständnis für den Wein und den Weinbau zu gewinnen durch praxisnahe Beispiele!

Wer im Herbst mithelfen möchte Trauben abzuschneiden, die dann im Töpfchen und nicht im Kröpfchen landen darf sich gerne noch bei uns melden.

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