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Willkommen auf dem Weingutsblog.

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Alexander, Heiko, Christian

Deutscher Wein und Deutsche Küche – Das Buch

Von Alexander von Halem / 18. Oktober 2015

Kürzlich erschien ein großes Buch. Ein Weinbuch. Dieses ist alleine schon wegen seines Formates und seiner über 300 Seiten als solches zu bezeichnen.

Das Buch Deutscher Wein und Deutsche Küche von Sommelière Paula Bosch und Sternekoch Tim Raue erschien Anfang Oktober im Münchner Callwey Verlag, der sich auf Architektur und am Rande dieser auch um allgemeine Themen des schönen Lebens (Garten, Wohnen, Kochen) spezialisiert hat.

Disclaimer: Der Verlag hat mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt.

Deutscher Wein

Zunächst geht es in den ersten zwei Dritteln des Buches um den deutschen Wein bzw. ausgewählte Weine ausgewählter Winzer (eben von Paula Bosch persönlich ausgesucht).

Bei den Winzern und Weingütern, die von Paula Bosch porträtiert werden, ist für mich keine große Überraschung dabei. Es sind die mir bekannten Namen der deutschen Anbaugebiete (wobei jedoch einige „große Namen“ fehlen, aber vollständig kann ein solches Werk nie sein). Dass viele der im Buch vorgestellten Winzer VDP-Mitglieder sind (Verband deutscher Prädikatsweingüter) sieht auch Paula Bosch als erklärungsbedürftig: „Das mag auf den ersten Blick irritieren, ist aber bei meiner Auswahl reiner Zufall, weil ich mich … in erster Linie für langjährige Wegbegleiter in meiner Tätigkeit als Sommelier entschieden habe“. Quereinsteiger und Geheimtipps haben in einem solchen Buch daher kaum eine Chance porträtiert zu werden, aber vielleicht wäre das ja noch eine lohnenswerte Idee für den Callwey Verlag. Der Stoff würde, so Bosch, „sogar für ein paar Bücher ausreichen“.

Eine Ausnahme bildet das Weingut Chat Sauvage im Rheingau, das erst in den „Nuller Jahren“ vom Hamburger Bauunternehmer Günter Schulz gegründet wurde und heute junge Mitarbeiter in führenden Positionen in Keller und Weinberg beschäftigt.

In ihrer Einführung in das Buch erklärt Paula Bosch die VDP Klassifikationspyramide, die für den Laien ja leider durchaus noch sehr erklärungsbedürftig ist (oder auch ganz ignoriert werden kann, was Bosch bei den Weinen aus den Qualitätsstufen Gutswein, Ortswein und Erste Lage im Buch dankenswerterweise „zum einfachereren Verständnis“ auch tut). Das 5-stufige Model zur Preisorientierung mit einem €-Zeichen für Weine unter 10 Euro und fünf €-Zeichen für Weine über 40 Euro und den Zwischenschritten 15 und 25 Euro ist plausibel und hilfreich.

Die Weingüter werden nach ihren Anbaugebieten vorgestellt und es sind auch alle 13 deutschen Anbaugebiete vertreten. Jedem Anbaugebiet ist eine einführende Doppelseite mit Informationen zu Struktur, vorherrschenden Rebsorten und Böden gewidmet.

In der Einführung unseres Weinbaugebiets, Franken, verzichtet Bosch nicht auf die üblichen Hinweise auf den (vorübergehenden) schlechten Ruf („Frankenweine wurden lange als einfache Trinkweine mit deutlichem Hang zur Plörre betrachtet…“). Paula Bosch schickt jedoch hinterher: „Das Jammertal ist seit der Jahrhundertwende 2000 durchlaufen, die Krise und die schweren Zeiten sind vergessen. Die Zukunft der Weine Frankens hat längst begonnen.“

Sehr schön ist die kleine Rebsortenkunde. Zeitgemäß sind die verwendeten „tag clouds“ (Stichwortwolken) zu den Rebsorten, die auf kurzen Blick wesentliche Eigenschaften derselben vermitteln.

Bei den Bildnachweisen der Winzer und Weingüter ist vor allem ein Name immer wieder zu lesen: Andreas Durst. Durst ist ein in der Weinszene zurecht gefeierter Fotograf, der 2009 sehr erfolgreich als „Garagenwinzer“ auch als Weinproduzent in die Branche einstieg.

Deutsche Küche

Der Berliner Sternekoch Tim Raue kommt im Vorwort und natürlich mit den Rezepten im letzten Drittel des Buches zu Wort. Zu seinen neu interpretieren deutschen Klassikern der Küche macht Paula Bosch jeweils eine Weinempfehlung, die sie jedoch nur als Anregung verstanden wissen will.

Die Rezept-Interpretationen des Küchenchefs beschreibt Paula Bosch in ihrem Vorwort so: „Nicht die reflexartige Abkehr vom angeblich langweiligen deutschen Essen, sondern die Fähigkeit, das Typische zu bewahren und so kreativ zu erneuern, dass man die einheimischen Gerichte unzweifelhaft wiedererkennt – aber auch die Zeit in der sie gekocht werden.“

Tim Raues Anspruch scheint aus einfachen und bekannten Gerichten etwas ganz Besonderes zu machen. So gibt es ein Rezept für Kopfsalat (!), den er dadurch veredelt, indem er ihm u.a. mit Nuoc-Mam-Sauce, Tabasco, Kapern und Muscovado-Zucker „Aromenblitze“ verleiht. Muscovado-Zucker ist nicht die einzige Zutat, die ich googlen musste. („Brauner Zucker“ hätte ich auf Anhieb verstanden, aber es soll wohl schon die sehr dunkle Variante aus Mauritius sein). Insofern habe ich durch die Lektüre – auch genusstechnisch – einiges dazu gelernt.

Ein im Buch beschriebenes Gericht aus meiner fränkischen Heimat, die Sauren Zipfel (bei uns auch „Blaue Zipfel“ genannt), werden dann nicht nur mit einem klassischen „Wurzelsud“ zubereitet sondern verfeinert mit Limettensirup und Estragonessig und am Tisch gepaart mit einem bezahlbaren trockenen Müller Thurgau des berühmtesten deutschen Weissweinmachers, Horst Sauer aus Escherndorf.

Sogar ein Rezept für mein Leibgericht – „Birnen, Bohnen und Speck“ – ist dabei. Allerdings ist es nicht gerade ein Rezept, das ich nach kochen wollte oder könnte. Statt der geliebten grünen Bohnen sind diese hier nämlich durch gekochte weiße Bohnen und der durchwachsene geräucherte Speck durch rein weißen „zartschmelzenden Lardo“ ersetzt. Die von Raue dazu empfohlene, in feine Streifen geschnittene Abate Birne habe ich auf dem Foto des Berliner Fotografen Joerg Lehmann, der wohl alle (sehr ansprechenden) Food Shots des Buches gemacht hat, gar nicht entdeckt. Dafür sieht man das grüne „Dashi“, einen „japanischen Sud, der aus getrockneten Thunfischflocken gekocht wird, und ein sattes – warum auch immer – Räucherspeckaroma hat“. Aha. Also ist das Aroma des Räucherspecks doch irgendwie vorhanden; elBulli lässt grüßen.

Die Rezepte von Tim Raue sind mir persönlich ein wenig zu „haute cuisine“ (was man einem Sternekoch nicht übel nehmen kann). Als Kochbuch würde ich das Buch nicht in erster Linie sehen, sondern als Weinbuch mit schönen Fotos und ausgefallenen Rezepten neu interpretierter deutscher Küche. Wer das eine oder andere Rezept doch mal nachkochen möchte, dem wird im Anhang eine Zutatenliste gereicht. Somit lässt sich das passende Rezept für die Hauptzutat schnell finden. So manche Nebenzutat wird man sich aber im Delikatessenfachhandel erjagen müssen. Insofern sind die Rezepte und die schönen Bilder der im Stil der Sternegastronomie entsprechend angerichteten Teller eher als Inspiration des Möglichen und als Zelebration eines gehobenen Lebensstils (und des Erfolgs des Sternekochs und seines Berliner Lokal) zu sehen.

Die Anregung den einen oder anderen Wein auch mal zu richtig außergewöhnlichen Speisen zu probieren und gerade den deutschen Wein bewusst als große Kunst zu zelebrieren, wird die sich zunehmender Beliebtheit und Respekt erfreuende Branche sicherlich bereichern. Für die empfohlenen Winzer sind die Beiträge jedenfalls eine Bestätigung einer meistens bereits in der Weinwelt statt gefundenen Adelung. Für die „jungen Wilden“ mag es ein weiterer Anreiz sein, den Wein-Olymp und die Subkultur der Sterneküchen auch noch zu erklimmen.

Kurzes Fazit: Ein hochwertiges „coffee-table book“ für Genuss- und Weinfanatiker und ein wichtiger Beitrag zur Stärkung eines wachsenden und berechtigten Selbstverständnisses deutscher Winzer und ihrer Weine.

Das Buch:

Das Buch beim Callwey Verlag: https://www.callwey.de/buecher/deutsche-weine-und-deutsche-kueche/

Deutscher Wein und Deutsche Küche, Callwey Verlag, 320 Seiten, gebunden, 39,95 Euro (zuzüglich Versand), ISBN 978-3-7667-2174-7

Die Rezepte:

– Krabbencocktail

– Kopfsalat

– Rehpastete

– Zwiebeltarte

– Hühnersuppe

– Pellkartoffeln und geräucherte Butter

– Spätzle und Mängisch

– Spargel

– Maultaschen

– Solei mit Kartoffelsalat

– Reiberdatschi mit Gurkensalat und geräuchertem Wels

– Birne, Bohne und Speck

– Blutwurst mit Kartoffelpüree, Apfel und Majoran

– Linsen süß-sauer

– Pilze, Spinat und Blauschimmelkäse

– Bratwurst

– Grünkohl und Topinambur

– Forelle Sashimi

– Dorsch und Schmorgurken

– Räucheraal

– Heringssalat

– Zander und Beurre blanc

– Scholle

– Miesmuscheln

– Leipziger Allerlei

– Spanferkelhaxe

– Traminerhuhn

– Königsberger Klopse

– Coq au Vin

– Falscher Hase

– Dornfelder Hasenragout

– Kartoffelklöße und Entenklein

– Wirsingroulade

– Schäufele

– Rheinischer Sauerbraten

– Berliner Leber

– Saure Zipfel

– Kutteln in Apfelessig

– Gulasch und Semmelknödel

– Schweinekinn und Sauerkraut

– Handkäse und Musik

– Rote Grütze

– Rohrnudeln

– Süßwein-Apfel

– Sauerkirschen und Schokolade

– Zwetschgenknödel

– Milchreismousse

– Bienenstich

– Weinbergspfirsich

– Erdbeeren und Rosé

Gemeinschaftserlebnis Grill-Picknick (BBQ) an einem Regentag im Schloss

Von Alexander von Halem / 20. August 2015

BBQ im Schlosshof des Barockschlosses Zeilitzheim

Dass so viele nette Menschen am vergangenen Sonntag zu unserem Grill-Picknick gekommen sind, trotz des angekündigten und tatsächlichen Dauerregens, zeigt, was für eine tolle Gemeinschaft sich rund um das Schloss und das Weingut gebildet hat. Einige nahmen eine weite Reise auf sich, um dabei zu sein. Doch auch und gerade die Gruppen aus der Nachbarschaft hätten wegen des Regens daheim bleiben können und taten es doch nicht. Dafür ein herzliches Dankeschön! Diese Motivation wurde durch einen stimmigen Tag in der Remise des Schlosses belohnt. Man speiste an den runden Tischen oder chillte in der rechtzeitig zum BBQ aufgebauten neuen Lounge-Ecke. Ludwig Fischbach grillte die mitgebrachten oder bei ihm vorbestellten Zutaten mit Unterstützung von Christian unter den Arkaden im Innenhof und Heiko war der Mann für Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato.

Am Picknick-Tag äußerten einige den Wunsch diese Veranstaltung im Sommer öfter stattfinden zu lassen – egal, welches Wetter herrscht (die Regen-Generalprobe hat ja gezeigt, dass es auch so geht). Ob wir das wirklich mehrmals werden stemmen können wird sich zeigen müssen. Fest steht schon mal, dass das BBQ weiterhin mindestens einmal im Jahr statt finden wird.

Euch, die Ihr da wart und auch künftig dabei sein werdet ein herzliches Dankeschön für diese Gemeinschaft!

Lounge-Sitzmöbel Remise Barockschloss Zeilitzheim
Die neue Lounge-Sitzecke machte sich gut zum Grill-Picknick im Schloss

Trotz Trockenheit auf Kurs im Weinberg

Von Alexander von Halem / 25. Juli 2015
Weinberge Wein von 3 in Franken
Die Begleitbegrünung wurde wegen der Trockenheit zugunsten der Reben umgewalzt

Wer hat Lust mal für einen Tag mit zu machen im Weinberg?

In der Landwirtschaft und speziell im Weinbau in Franken war in den letzten Wochen der Wassermangel das große Thema Nummer Eins. Es hatte einfach viel zu wenig geregnet. Uns trifft das nicht so hart, da unsere Rebstöcke alle schon einige Jahre auf dem Buckel haben und tief wurzeln. Die Begleitbegrünung, unsere bienenfreundliche Wolff-Mischung von der wir beim Bienenfest in der Umweltstation Bilder (und resultierende Weine) präsentierten, musste kürzlich zugunsten der Reben umgewalzt werden. Doch in den letzten 24 Stunden hat es ordentlich geregnet. Und wenn es das im August weiterhin tut (hoffentlich auch nicht zu viel), können wir das Saatgut für einen blühenden Herbst wieder einsähen. Es lagert schon trocken und wartet auf den richtigen Zeitpunkt.

Im Weinberg haben wir nach dem Entblättern der Traubenzone nun schon mit der Ertragsregulierung begonnen. Wir schneiden je nach vorher festgelegten Ertragszielen und Zustand des Wachstums (Anzahl der Trauben, Lockerheit oder Dichte der Beeren) Trauben mit der Leseschere raus. Das gibt am Ende weniger, aber dafür besseren Wein.

Wer wie Matthias (siehe seinen Gastbeitrag von neulich, unten verlinkt) auch mal mit raus in den Weinberg kommen möchte, um die Arbeit des Winzers mal am eigenen Leib zu spüren, darf uns gerne mal begleiten. Meldet Euch bei Interesse bitte auf den üblichen Wegen (die üblichen Wege sind zunehmenderweise auch Chat-Dienste wie WhatsApp, Skype und Facebook. Wir nehmen aber gerne auch Schneckenpost und – nicht ganz so zuverlässig wie die üblichen Wege – auch Telefonate entgegen. Nur Fax haben wir nicht).

Habe ich Euer Interesse an einem „Praktikum“ geweckt?

Links:

Zu Wolff-Mischung in früheren Artikeln http://weinvon3.de/?s=wolff

Gastbeitrag von Matthias: http://weinvon3.de/gastbeitrag-von-matthias-virnekaes/

Weintrauben im Juli Weingut Wein von 3 in Franken

Gastbeitrag von Matthias Virnekäs

Von Alexander von Halem / 24. Juni 2015

Anfang Juni war Matthias Virnekäs während seines Urlaubs zwei Tage lang tatkräftig mit uns in Weingut und Weinberg unterwegs. Mit folgendem Gastbeitrag gewährt er Blicke hinter die Kulissen des Weingutsbetriebs. Vielen Dank für die Mithilfe Matthias!

Werte Kunden, Gönner und Freunde des Weingutes „Wein von 3“!

Diesmal schreibt Ihnen nicht das Wein von 3-Team, sondern einer, der normalerweise vor der Kulisse, Bühne, Theke steht. Einer von Ihnen.

Die Idee war schon einige Zeit am gären, wurde aber endgültig bei einer Weinprobe in der Weingaststätte s’Türmle Schweinfurt angesprochen. Ein Termin war nun gefunden und medial wurde der Treffpunkt abgesprochen.

Montag früh – treffen in Stammheim zur Arbeit im Weinberg. Anruf von Alex – doch kein Treffen, Weinflaschen wurden von Heiko geliefert und müssen in den Keller, machen sie alleine. 2,5 Stunden später wiederum Treffpunkt Stammheim. 15 min später abgesagt – es regnet in Strömen. Flexibilität ist wohl eine Grundlage um Winzer zu sein.

Nun habe ich beschlossen im Schloss aufzuschlagen – es wird ja wohl irgendeine Arbeit geben. So traf ich mich mit Christian und Alex im Schloss Zeilitzheim, Heiko war anderweitig gebunden. Ich durfte nun Kartons falten. Christian machte mir einen Masterkarton und ich legte los. Nachdem sich Alexander kurz um Belange des Schlosses befasste, legten wir zu dritt los. Alexander etikettierte Weinflaschen, Christian kümmerte sich um Handwerkliches rund um das kommende Weinfest – und ich faltete. Irgendwie nicht schnell genug, da mir immer ein paar Kartonrohlinge abgenommen wurden. Nun ja die Weinflaschen wollen verpackt werden. (Sollten Sie gerade ihren Weinkarton angesehen haben und bemerkt haben, dass die Unterseite nicht so perfekt wie gewohnt ist – das ist dann evtl. einer von mir!). Nebenbei wurde noch das Büro umgeräumt. Und die ganze Zeit unterhielten sich drei Männer über Privates, große Weltpolitik sowie kleine Dorfpolitik und natürlich – ganz wichtig – über Wein.

Nach 2 Stunden wurde mal eine Pause gemacht. Und Christian reichte einen 14er Silvaner mit den Worten „Probiert mal!“. Ein Silvaner rund und mild, ruhend in sich selbst. Wichtig für mich: Kein Aufbegehren der Magensäure. Und dem war auch so. Nach dem Verkosten kam der Hinweis: „Diese Flasche wurde versehentlich nicht fest verschraubt, stand nun eine Woche gekühlt aber offen herum“. Und Christian erklärte mir auf Nachfrage was Sauerstoff mit Wein macht. „Äh Christan… Einschenken nicht wegräumen!“ Lecker!!! Nun gab es zum Vergleich den Originalwein (zuvor richtig verschlossen). Schon beim Riechen gab es eine Empfindungsexplosion in der Nase. Mehr wird nicht verraten – probieren Sie selbst, wenn Sie ein Glas 14er Silvaner in der Hand haben.

So es geht ins Heiligtum des Weingutes: Der Weinkeller, hier lagern die Drei ihre Schätze. Von Baron bis Rotling alles vertreten. Alexander erklärt mir einiges über die Weinlagerung. Aber nun wartet die Arbeit wieder. Flaschen zum etikettieren tragen. 12er weise hoch zur Maschine. Rauf runter, keine mechanische Hilfe. Und nun Lösung eines Spezialfalles – es wurden falsche Flaschen geliefert. Diese passen nicht in die Etikettiermaschine. Also alles per Hand aufkleben. Nachdem dies erledigt war, endet mein erster Tag im Weingut.

Nächster Tag 9 Uhr, Alexander hat schon mal den Rasen im Schlossgarten gemäht. So langsam kommen die weiteren von 3 hinzu. Kurzes Briefing und es geht los mit dem Aufbau für das bevorstehende Fest. Tische und Bänke aufbauen, über die Verteilung diskutieren – teilweise wieder umbauen. Nun die Theke aufbauen und verschönern. Nun wieder Flaschen etikettieren, Kühlschränke einräumen, dann zum Abschluss Gläser Kartonweise aus dem Lager in die Nähe des Weinlagers bringen. Dies Alles ist in 3 Sätzen dargestellt – hat aber vier Stunden gedauert. Die groben Arbeiten wurden gemacht, der Event (das Arkadenhofweinfest) kann kommen.

Christian bringt eine Flasche vom neuen Riesling. Für mich ein Top-Riesling nach meinem Geschmack. Während ich den Wein genieße, diskutieren die 3 was sie bei der nächsten Generation besser machen können. Ok, besser?! Stimmt, Stillstand ist Rückschritt!

Nun geht es endlich in den Weinberg. Alex und Christian erklären mir die Philosophie die hinter ihrem Anbau steht. Das konsequent auf Qualität setzen und dies im Weinberg anfängt und beim Kunden endet. Und los geht es, ausbrechen und anbinden. Und schon haben sie mich abgehängt, kenn ich irgendwo her. Während ich einen Weinstock gemacht habe wurden von den Weinmachern drei bearbeitet. Ist aber auch eine tolle Aussicht hier… Qualitätskontrolle von Christian – bei einem Weinstock glatt durchgefallen, macht aber jetzt keinen Qualitätsverlust bei den Trauben. Puh, auf was alles geachtet werden muss. Von wegen einfach durch den Weinberg laufen und an den Austrieben rumschneiden.

Dieses kleine Praktikum hat mir gezeigt, welche Arbeit hinter jeder Flasche steht. In jeder steckt viel Hingabe und Handarbeit. Wein von 3 arbeitet unermüdlich an der Verbesserung ihrer Weine. Nach der Lese ist vor der Lese. Dieses Jahr wird schon an den 2016 Jahrgang gedacht.

Die Erkenntnis für mich ist, dass jede Flasche ihren Preis wert ist.

Und darauf einen Petrini!

Matthias Virnekäs

Weinberg bei Wein von 3 - Foto Matthias Virnekäs

Aktuelle Laubarbeiten im Weinberg

Von Alexander von Halem / 14. Juni 2015
Christian beim Einfädeln der Triebe im Silvaner - Wein von 3 in Franken
Christian beim Einfädeln der Triebe im Silvaner

Als Laubarbeiten bezeichnet man eine Vielzahl verschiedener Arbeiten im Weinberg, die nun in vollem Gang sind. Nach dem Rebaustrieb begannen wir mit dem Ausbrechen (ich habe hier bereits darüber berichtet). Dann haben wir die vor dem Austrieb ausgehängten Führungsdrähte wieder in den Drahtrahmen eingehängt. Und nun sind wir fleißig beim Heften: Wir fädeln die zarten jungen Triebe behutsam in den Drahtrahmen ein, damit alles schön gleichmäßig und luftig wächst und bei stärkerem Wind keine Triebe abbrechen. Diese Arbeit ist guter Ersatz für das Arbeiten an den Oberarmmuskeln im Fitness-Studio.

Gleich nach der Rebblüte, die gerade in vollem Gang ist, fangen wir dann auch mit dem Entblättern der Traubenzone auf der schattigeren Seite der Rebzeilen an. Laubarbeiten eben.

Das war das Arkadenhofweinfest 2015

Von Alexander von Halem / 8. Juni 2015

Frühlingsarbeit im Weinberg

Von Alexander von Halem / 5. Mai 2015

Domina ausbrechen Franken Weinberg - Wein von 3 Zeilitzheim

Die jungen Triebe an den Fruchtruten unserer Rebstöcke haben nun ausgetrieben. Noch sind sie klein und zart; Die optimale Zeit für das Ausbrechen der Triebe. Dies ist – nach dem Rebschnitt – die zweite Ertragsregulierende Arbeit des Jahres im Weinberg. Je nach Anlage werden pro Rebstock 5 bis 10 Triebe stehen gelassen. Der Rest wird ausgebrochen. So kann der Rebstock seine ganze Kraft in die gewünschten und stehen gelassenen Triebe stecken und wir können später beim Einfädeln der Triebe in den Drahtrahmen dafür sorgen, dass es eine schön gleichmäßige und luftige Laubwand gibt.

Zur Vermeidung von Wachstum von Gräsern und Kräutern direkt unter den Rebstöcken gehen wir mit mechanischen Mitteln vor, nicht mit chemischen! So setzen wir einen Unterstockräumer ein oder – wenn auch das in einer Anlage nichts mehr nützt – die Hacke. Häckerarbeit eben… Es soll dort später für die Trauben schön luftig bleiben, damit sich keine Fäulnis bilden kann.

Es ist eine schöne Jahreszeit für die Arbeit im Weinberg (wie jede Jahreszeit…). So ist das Naturspektakel des Wiedererwachens nach dem Winter nicht nur im Austrieb der Reben und der Kräuter und Blumen im Weinberg zu bewundern; Man hört auch wie die Tierwelt – insbesondere Vögel – sich von der Jahreszeit zu neuem Tatendrang inspirieren lassen. Beim Arbeiten mit Blick auf das Maintal und/oder die Rapsfelder und Obstbaumplantagen rings herum stört bei den angenehmen Temperaturen auch nicht der eine oder andere Regenschauer. Die frische Luft tut gut.

Fränkische Weinbautage 2015

Von Alexander von Halem / 6. März 2015

Mittwoch und Donnerstag verbrachten zwei von drei Wein von 3 Weinmachern auf den Fränkischen Weinbautagen in Veitshöchheim (eine Pflichtveranstaltung für Frankens Winzer). Es folgen ein paar fotografische Eindrücke im Rahmen der Konferenz. Wer sich auch ein wenig in die inhaltlichen Themen der Weinbautage einlesen möchte, kann die Schilderung meiner Eindrücke im Frankenwein tumblr lesen: http://frankenwein.tumblr.com/

Weinprobe in Schweinfurt

Von Alexander von Halem / 7. Februar 2015

Liebe Freunde aus Schweinfurt (und natürlich auch alle, die zu einer Weinprobe dort hin gefahren werden könnten): Am Samstag, 7. März 2015 um 18 Uhr könnt Ihr ein Heimspiel mit Wein von 3 erleben! Kristina Pfisterer und ihr Team von der Weinstube s’Türmle (sehr idyllisch, am Unteren Wall) reichen zu sieben unserer Weine feine Häppchen und kleine Gerichte. Der Platz im schnuckeligen Türmchen ist sehr begrenzt. Es empfiehlt sich daher baldige Anmeldung bei Kristina (siehe unten).

Weine und Menü:

1. Petrini 13
dazu
Geröstetes Weißbrot mit Frischkäse Aufstrich

2. Silvaner 13
dazu
Ziegenkäse mit Himbeervinaigrette auf geröstetem Bauernbrot

3. Riesling 12
dazu
Carpaccio vom Rhöner Biorinderschinken mit Birnenvinaigrette

4. Wolf jr. 13
dazu
Fränkisches Mostsüppchen

5. Melusine 13
dazu
Vegetarischer Flammkuchen

6. Baron 13
dazu
Räucherlachs mit feiner Senf – Dill – Sauce auf Pumpernickel

7. Fuchs v. B. 12
dazu
Kalbsleberpastete mit Sauerkirsche-Balsamico-Konfitüre und Walnussbrot

Menüpreis inklusive Weinen, Wasser und Essen: 42,00 Euro p.P.

Reservierungen unter 09721/3706600 oder direkt im Türmchen.

Das wird wieder richtig schön! Sehen wir uns am 7. März?

Türme Schweinfurt Goldenes Schwein
Das Türmle bekam von der Stadt Schweinfurt in der Kategorie Aussengestaltung das „Goldene Schwein“. Innen finde ich es aber besonders schnuckelig. Auf jeden Fall einen Besuch wert.

Klausurtagung in Tschechien

Von Alexander von Halem / 10. Januar 2015

Eger Flaggen

Das Jahr 2015 startete sehr angenehm für das Weingut und uns, die dahinter stehen: Zusammen mit unseren Familien machten wir erst einmal einen Kurzurlaub in einem Schlosshotel in Tschechien. Naja, NUR Urlaub war es nicht. Wir haben die konzentrierte Zeit abseits des Alltags auch für Gespräche zu dritt genutzt. Weichenstellung für die nächsten Jahre. Klausurtagung nennt man das wohl hochtrabend. Aber der Urlaubscharakter überwog deutlich bei diesem Ausflug zu Pivo und Knedlikhy. Die eine oder andere (mitgebrachte, aber nicht selbst hergestellte) Flasche Wein rundete den Genuss dann ab. Und die Ausflüge in benachbarte Kleinode, natürlich.

Jetzt hat der „Alltag“ uns schon wieder eingeholt. Heiko ist in Berlin in Sachen Vertrieb unterwegs und Christian und ich machen weiter mit dem Rebschnitt. Heute sogar mal mit familiärer Unterstützung: Julia (Christians Freundin) war im Riesling mit dabei. Ein schöner Tag bei frischem Sturmwind im Weinberg. Wir liegen in diesem Jahr schon sehr gut im Zeitplan…

Das Fotoalbum…

Eiswein

Silvaner Natural Wine

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