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Willkommen auf dem Weingutsblog.

Hier versuchen wir Euch mit den aktuellsten Geschehnissen im Weingut und Weinberg auf dem laufenden zu halten.
Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zum Blog und was Euch so interessiert.
Schreibt uns einfach.

Alexander, Heiko, Christian

Neuer Messestand

Von Alexander von Halem / 1. März 2017

Messestand Wein von 3 Franken

Am vergangenen Wochenende waren wir 3 Tage auf der Weinmesse Berlin. Im Gepäck hatten wir unseren neuen Messestand bestehend aus Paletten und Oberfläche in Schieferoptik. Die Schriftzüge auf der Oberfläche, die Tatsache, dass sich der Stand stark von allen anderen rund 400 Messeständen optisch unterschied und das Design generell brachten viele Messebesucher dazu stehen zu bleiben und unsere Weine zu probieren.

Messestand Wein von 3 Franken

Es war unsere bislang erfolgreichste Weinmesse und wir freuen uns über die zahlreichen neuen Bekanntschaften aus dem Raum Berlin. Über einen Besuch bei uns im Schloss würden wir uns freuen!

Messestand Wein von 3 Franken

P.S. Die bestellten Weinpakete sind schon größtenteils unterwegs. Die ersten Pakete wurden laut Sendungsverfolgung bereits zugestellt.

Messestand Wein von 3 Franken

Arbeiten an einem Regentag

Von Alexander von Halem / 21. Februar 2017

Manchmal freuen wir uns regelrecht auf einen Arbeitstag im Weinberg und wachen dann am nächsten Morgen zu Regenwetter auf. Bei Regen macht das Arbeiten im Weinberg wenig Spaß, weil wir durch die viele Handarbeit an den Reben dann in Nullkommanix bis auf die Knochen durchnässt sind. Das mag bei einem Gewitterschauer im Sommer mal okay sein, wenn danach alles gleich wieder trocknet. Im Februar beim Rebschnitt ist das bei wenigen Graden über Null aber nichts.

Doch auch an einem Regentag finden wir im Weingut noch genug zu tun. Der Regen gibt uns eine Entschuldigung manch eher langweilige Arbeit – dafür im Trockenen – zu erledigen.

Zu diesen gehören das Etikettieren der Weine, das bei uns noch quasi per Hand gemacht wird. Wir nehmen jede Weinflasche in Hand und legen sie auf unser Etikettiergerät (eine AP 362e), in die wir eine Rolle unserer Banderolenetiketten einspannen. Per Fusspedal wird die Maschine dazu aufgefordert das Etikett auf die Flasche abzurollen. Zuvor müssen wir sehen, dass die Flasche so auf die entgegen laufenden Führungsrollen gelegt wurde, dass die Krone unseres Logos auf der Kapsel richtig platziert wird, damit nach Abrollen des Etiketts die Krone möglichst mittig über dem Frontetikett liegt. Das für jede einzelne Flasche, also etwa 10.000 Mal pro Weinjahrahrgang.

Dann wird kartoniert. Für jede Flasche falten wir einen einzelnen Karton. Die Kartonage haben wir uns nach Vorlage unserer Grafikerin von einer regionalen Wellpappenfabrik maßanfertigen lassen. Jeweils sechs Einzelkartons werden mit einem Deckel unten und oben zu einem Sixpack gepackt. Dann geht es in den Versand. Das machen wir auch am Morgen sonniger Tage!

Wein von 3 Sixpacks auf Palette

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Von Alexander von Halem / 19. Februar 2017

Liebe Freunde aus Berlin/Brandenburg (und alle, die dorthin eine Reise machen möchten),

am Wochenende 24.-26. Februar 2017 könnt Ihr uns (und einige unserer Weine) in Berlin antreffen. Wir sind bei der 24. WEINmesse berlin mit einem Stand dabei.

Dafür, dass man dort tausende Weine von über 400 Weinmachern probieren kann, ist der Eintritt von 17 Euro pro Person günstig. Wer jedoch schnell handelt kann sich auch dieses Geld sparen: Wir haben noch jede Menge Freikarten an unsere Freunde zu verteilen (kurze Nachricht genügt, egal auf welchen Weg, aber bitte mit Postanschrift bis spätestens Mittwoch, 22.2.17, damit wir Euch diese noch per Post zusenden können).

Für Kurztentschlossene, für die auch diese Nachricht zu spät kommt: Ihr findet uns auf der Messe am Stand A 1.4 in der STATION-Berlin, Luckenwalder Str. 4-6, 10963 Berlin (U-Bhf. Gleisdreieck, S-Bhf. Anhalter Bahnhof).

Die Messe findet in einem denkmalgeschützten Industriegebäude im Zentrum der Hauptstadt statt unweit des Potsdamer Platzes.

Termin:
24. bis 26. Februar 2017
Öffnungszeiten:
Freitag, Samstag: 14:00 – 21:00
Sonntag: 13:00 – 20:00
Einlass:
Freitag, Samstag: 14:00 – 19:30
Sonntag: 13:00 – 18:45


Sehen wir uns dort?

Links:
http://www.dwm.de/messen/weinmesse-berlin/

http://www.station-berlin.de/en/home.html

Internationales Fest für zeitgenössische Skulptur

Von Alexander von Halem / 29. Januar 2017

Werk von Rosa Brunner

Auch in diesem Jahr waren wir heute im Kunstlabor der befreundeten Künstlerin Rosa Brunner in Bamberg beim Neujahrsbrunch des Sculpture Network dabei, das sich diesmal als „Internationales Fest für zeitgenössische Skulptur“ pries. Das ist auch keineswegs übertrieben, da es diesmal zeitgleich an 70 Standorten in 21 Ländern stattfand.

Wir schenkten den Besuchern der Ausstellung und des Brunchs, den Rosa wieder liebevoll in ihren Wohnräumen über dem Kunstlabor reichte, drei Weine unseres Weinguts ein: Den Silvaner 14, von dem es noch ein paar Flaschen gibt bis der 2015er Silvaner bald in den Verkauf geht und die am vergangenen Wochenende frisch abgefüllten Sommerweine Wolf jr. und Melusine des 2016er Weinjahrgangs.

Nach kurzer Ansprache und Erklärung zum diesjährigen Thema (Kunst im öffentlichen Raum) zeigte Rosa eine kurze Präsentation der MacherInnen des Sculpture Network in verschiedenen Ländern und führte anschließend durch ihre eigene Ausstellung, die Modelle/Miniaturen und Fotos einige ihrer Werke im öffentlichen Raum zeigten.

Zeitgenössische Kunst und Wein (und natürlich die leckeren Häppchen von Rosa) ergänzen sich hervorragend, auch wegen der anregenden Gespräche, die wir bei solchen „Aussenterminen“ erleben. Wir freuen uns schon jetzt auf die diesjährigen gemeinsamen Veranstaltungen beim Kunstverein Würzburg auf dem Kunstschiff Arte Noah (12.3.17) und dem Kunstverein Schweinfurt (Termin wird noch bekannt gegeben).

Links:

Rosa Brunner, Bildhauerin: http://www.rosa-brunner.info/skulptur.htm

http://www.sculpture-network.org/home/unsere-veranstaltungen/start/start17.html

Wir pflanzen unseren ersten Weinberg – Folge 3 – Rodung

Von Heiko Niedermeyer / 11. Januar 2017

Rodung: Gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten haben wir das 50 Ar große Feldstück von der alten Rebanlage befreit. In der letzten Folge dieser Artikelserie waren wir drauf und dran die alte Drahtanlage zu entfernen. Unterdessen gab es schon den ersten Frost, so dass die Metallstickel sich beim rausziehen mit dem Schlepper sehr dagegen sträubten. Sogar unsere Kette aus mehr als 50 Jahre Familienbesitz, welche wir zum rausziehen der Stickel und Anker benutzten, hat diese Aktion nicht überstanden. Drei Mal riss sie, bis nur noch ein zu kurzes Stück Kette übrig war. Es musste also eine neue Kette her. Hier kann ich sagen, dass die Stahlqualität (falls die alte Kette überhaupt aus Stahl war) sich bis heute wesentlich verbessert hat. Obwohl die Dicke des Materials der neuen Kette nicht stärker war, hielt die sie den Zugkräften problemlos stand. Nach dem Rausziehen luden wir alle Stickel auf und brachten sie zum Wertstoffhof. Natürlich prüften wir zuvor eine mögliche Wiederverwendung, aber nach über 30 Jahren Standzeit waren auch diese verzinkten Metallstickel fasst alle durchgerostet und nicht mehr einsatzfähig. Insgesamt waren es fast 400 Stickel und über 15 km Draht, die wir entsorgen mussten.

Alexander mit Kette und Pickel
Sobald wieder Tauwetter war machten wir uns ans eigentliche Roden und begannen mit dem herausziehen der fast 2000 Reben – natürlich auch mit dem Schlepper. Schöne, dicke Rebstämme welche nach zweijähriger Trocknung ideal zum Heizen Verwendung finden können, kippten wir Opa Hans mit unserem Kippanhänger auf den Hof.

Das Feldstück war nun leergeräumt und bereit für die Vorratsdüngung und Bodenbearbeitung. Die Vorratsdüngung erfolgte nach vorheriger Bodenanalyse durch ein Fachlabor. Hauptbestandteil der Düngung war Kalk. Dabei ist Kalk gar kein Nährstoff. Kalk wird vielmehr zur Verbesserung der Bodenstruktur und zur Anhebung des pH-Werts ausgebracht.

Mittlerweile hatten wir nur noch drei Tage bis Heilig Abend und waren um so glücklicher, als wir noch am 22. Dezember einen Termin für eine Tiefe Bodenbearbeitung mit schwerem Gerät bekamen. Prima liegt das Feldstück nun da und wir freuen uns schon jetzt auf die Wiederbepflanzung im Mai.

Ein kurzes Video vom Rausziehen der Rebstöcke mit dem Schlepper: (YouTube)

Etwas trostlos sieht es im Weinberg bei der Rodung aus…

Wir pflanzen unseren ersten Weinberg – Folge 2 – Rodungsvorbereitungen

Von Heiko Niedermeyer / 22. November 2016

Nachdem ich in der ersten Folge die Planungsphase zum Thema Weinbergsneuanlage kurz beschrieben habe, geht es nun endlich in die Praxis: Rodungsvorbereitungen. Voller Tatendrang und mit gewetzten Scheren ziehen wir zu dreien los. Die Rodung der alten Rebfläche steht an. Wir werden das neue Holz abschneiden, so dass nach getaner Arbeit nur noch der Stamm übrig bleiben wird. Die richtige Arbeit für gestresste Büroarbeiter, wie ich meine. Nichts denken müssen – einfach nur abschneiden und das bei ca. 2000 Reben. Ist ein bisschen wie in Karate Kid, als Daniel San den Zaun streichen musste. Da wir beim Schneiden keine Rebstöcke zählen, sondern Rebzeilen, wurde nach den ersten beiden Zeilen aus Spaß ernst. Die ersten Blasen an den Händen wurden sichtbar und außerdem knurrte der Magen. Zeit für Middach. Für mich gab es Cola, Wurstsalat, Brötchen und als krönenden Abschluss Lebkuchen. Ich habe zum Glück noch eine der letzten Packungen im Supermarkt erwischt. Regale müssen ja schon bald für’s nächste Event geräumt werden. Mit dieser Arbeitseinstellung reichte uns der für das Abschneiden der Reben geplante eine Tag nicht.

Als uns das klar wurde, hörten wir ein bisschen früher auf und nahmen kurz vor der Dämmerung Bodenproben, um diese noch vor Ladenschluss ins Labor zu schaffen. Das Labor kann somit für uns den aktuellen Nährstoffgehalt bestimmen. Wichtig ist das natürlich nicht nur bei Neuanlagen. Auch bei unseren anderen Rebflächen lassen wir den Weinbergsboden analysieren, um die perfekte Nährstoffversorgung einstellen zu können. Trotzdem kommt dieser Analyse bei der Wiederbepflanzung besondere Bedeutung zu. Da es nämlich Nährstoffe gibt, welche sich schlecht im Boden „bewegen“ können, bietet sich nach der Rodung die Gelegenheit, solche Nährstoffe auch in tiefere Bodenschichten einzuarbeiten. Ist nämlich erst einmal die Rebanlage entfernt, kann der Boden mit großen Maschinen bearbeitet werden. Hierzu helfen uns die benachbarten Landwirte mit Ihren großen Traktoren und Spatmaschinen aus. Als nächstes stehen nun das Entfernen der Drähte, der Metallpfosten und der Rebstämme an. Dazu mehr in den nächsten Tagen.

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Neuanlage – Teil 1 – Die Planung

Weinberg Rodung Stammheim Wein von 3
Links: die kahlen Köpfe des zu rodenden Weinbergs

Anfang September: Ein Blick hinter die Kulissen

Von Alexander von Halem / 6. September 2016

Während es vor den Kulissen im Weingut derzeit recht ruhig zuzugehen scheint, laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen für die Weinlese und diverse andere Tätigkeiten auf Hochtouren. Wir sind nämlich gerade dabei unser Weingut auf ein solideres Fundament für die Zukunft zu stellen. So ziehen wir zur diesjährigen Weinlese in einen neuen Ausbaukeller um, der groß genug ist, um unsere langfristig geplante Entwicklung auf etwa 10 ha Rebfläche zu ermöglichen. Auch neue Rebflächen kommen im kommenden Jahr hinzu. All das muss geplant und vertraglich abgewickelt werden. Neue Maschinen anzuschaffen gehört ebenfalls dazu, die dann noch mittels Spedition zu uns gelangen müssen. Währenddessen bastelt Heiko (in einem früheren Leben war er auch mal gelernter Elektriker bei der Bundeswehr) an der Elektronik und den Schläuchen für die Kühlung der Tanks im neuen Keller.

Das Leben eines Winzers ist nicht nur frische Luft inmitten herrlicher Landschaften. Das auch. Aber auch die Logistik im und aus dem Weingut heraus muss stimmen. Unsere erste Charge Kartonage (die Einzelkartons für die Flaschen und die „Deckel“ für die Sixpacks unten und oben) geht nun langsam aus. Wir müssen also einige Paletten davon bei der Papierfabrik, die das speziell für unsere Kartonage gefertigte Werkzeug hat, bestellen.

Was noch hinter den Kulissen läuft? Messebesuche vorbereiten: Stände buchen, Hotelzimmer in der Messestadt reservieren, Katalogeinträge überprüfen, Reisepläne machen…

Auch stecken wir oft unsere drei Köpfe zusammen, um weitere Entwicklungen zu planen. So ändern wir unser Lager- und Back Office Konzept, um den steigenden Weinmengen und dem damit verbundenen Work Flow gerecht zu werden. Die Neugestaltung unseres Verkaufsbereichs im Schloss ist danach der nächste Schritt.

Heiko hat seine Tätigkeit als Geschäftsführer eines Winzerkellers der Winzergemeinschaft Franken (GWF) zum Ende des vergangenen Monats aufgegeben und wird somit dem eigenen Weingut (und der Familie!) wieder stärker zur Verfügung stehen. Christian arbeitet in Teilzeit in einem benachbarten Weingut und ich habe ja das Schloss noch als Vollzeitjob. Dort bin ich gerade im Wettlauf mit dem Wetter und der nahenden Weinlese noch mit dem Buchsschnitt und dem Auftragen einer frischen Schicht Mainkies auf den Gartenwegen beschäftigt.

Gerade jetzt im Herbst mehren sich die Weinproben im Schloss (mit oder ohne Brotzeit, Schlossführung, Weinbergswanderungen etc. etc. je nach Lust und Laune unserer Weingutskunden und Hotelgäste).

Bald ist Weinlese!

Für die Weinlese, die bei uns voraussichtlich in der 3. Septemberwoche beginnen wird, legen wir nun alles zurecht. Die Leseboxen, in denen wir die Trauben nach der Handlese in möglichst kleinen Gebinden in den Keller zum Entrappen bringen, müssen gründlich gereinigt werden.

Verkostungsmöglichkeit am Sonntag

Am kommenden Sonntag, 11. September 2016, geht alles jedoch nochmal ganz gemächlich zu bei uns im Schloss. Und Ihr könnt dabei sein! Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals sind wir drei nämlich von 11 bis 17 Uhr auch anwesend im Schloss mit unseren Weinen. Wer also auf ein Gespräch und zum probieren der Weine vorbei kommen möchte ist dazu herzlich eingeladen!

Wein von 3 Verkaufstasche Frankenwein

Was macht einen Wein vegan?

Von Heiko Niedermeyer / 22. August 2016
Trester - Wein von 3
Trester (Beerenschalen und Kerne nach dem Auspressen)

Ist Euer Wein vegan? Diese Frage bekommen wir in letzter Zeit immer öfter gestellt und prompt entsteht Stoff für einen neuen Blogartikel.

Vegan oder nicht vegan? Vorweg: Ich werde hier nicht die Sinnhaftigkeit von Ernährungsgewohnheiten bewerten, da jeder seine Gründe hat, warum er etwas tut, oder auch nicht tut. Wenn sich aber jemand dazu entschließt, keine tierischen Produkte mehr zu sich zu nehmen, dann ist die Frage, ob Wein vegan ist, natürlich berechtigt. Vor allem, weil es sich beim Wein nicht mehr um ein Rohprodukt handelt, wie beispielsweise einen Apfel. Wein ist das Endprodukt eines langen Herstellungsprozesses – und welcher Weintrinker weiß schon, welche Schritte hierfür notwendig sind. Um die oben gestellte Frage beantworten zu können, möchte ich hier einen kurzen Abriss über die Weinbereitung im Weingut aufzeigen, um an die Stelle zu gelangen, wo wirklich tierische Produkte zum Einsatz kommen können.

Nach der Lese werden die Trauben in den Keller gebracht, um den Saft aus den Trauben zu pressen. Das heißt, eigentlich ist es weniger ein Auspressen. Vielmehr werden bei diesem Vorgang die flüssigen von den festen Stoffen durch das Ausüben von Druck und Bewegung getrennt. Den Vorgang nennt man in der Fachsprache keltern und dauert in der Regel zwischen 2 und 3 Stunden. Diese Zeit ist in jedem Fall notwendig, da traubeneigene Pektine den Saft daran hindern abzulaufen. Erst wenn diese Verbindungen nicht mehr vorhanden sind kann der Saft sich von den festen Bestandteilen lösen. Hat man nun den Saft endlich im Fass, dann wäre hier die erste Stelle, wo in vielen Betrieben das erste Mal tierische Produkte zum Einsatz kommen.

1. Gerbstoffkorrektur:
Je nach Verarbeitung können sich mehr oder weniger unerwünschte Bitterstoffe aus den Kernen, Beerenschalen und Rappen (Stielen) lösen und in den Most (Saft) übergehen. Fügt man hier Eiweiß (meist Gelatine oder Kasein) hinzu, werden diese Bitterstoffe gebunden und können aus dem Most gefiltert werden.

2. Mostklärung:
Vor allem Großbetriebe nutzen hier die Möglichkeit der Flotation – ein Verfahren, um den Most zu klären. Auch hier ist der Zusatz von z. B. Gelatine notwendig, um die Trubstoffe im Most zu binden und um sie dann entfernen zu können.

3. Klärschönung:
Nach der Gärung ist der Wein noch sehr stark mit Hefe, welche für die Umwandlung von Zucker in Alkohol sorgt, durchsetzt. Um die Hefe schneller zum Absinken auf den Fassboden zu zwingen, besteht die Möglichkeit einer Klärschönung. Hier wird dem Most Gerbstoff und ein Eiweiß (Fischeier, Gelatine oder ähnliches) zugesetzt, um einen Klärungseffekt zu erreichen.

Natürlich werden vor der Abfüllung fast alle Zusätze wieder herausgefiltert. Trotzdem können davon noch Spuren im Wein zurückbleiben und müssen, wenn sie allergen sind wie z.B. Ei oder Milchprodukte, auch auf dem Etikett aufgeführt werden. Bei einem veganen Wein dürften diese Stoffe also nicht im Weinbereitungsprozess Verwendung finden.

Um nun Eure Frage nach unseren Weinen zu beantworten: Alle aktuellen Weine von Wein von 3 sind vegan, auch wenn es nicht auf unseren Etiketten explizit Erwähnung findet. Der Grund: Durch den schonenden Umgang (kein Pumpen oder Quetschen der Trauben) werden wenig Bitterstoffe aus den festen Traubenbestandteilen ausgelaugt. Somit reicht bei unseren Mosten eine kleine Gerbstoffkorrektur mit Sauerstoff. Für die Mostklärung lassen wir uns einfach Zeit. Nach ca. 18 Stunden Sedimentation können wir den sauberen Most von oben abziehen. Gleiches gilt auch für die Klärschönung im Wein. Wir geben den Weinen Zeit zur Selbstklärung und füllen nicht vor dem Mai im Folgejahr.

BBQ Grill-Picknick bei Sonnenschein

Von Alexander von Halem / 9. August 2016
BBQ Schlossgarten Zeilitzheim
War das wieder ein Spaß! Das Grill-Picknick (BBQ) im Schlossgarten

Vinocamp Franken

Von Alexander von Halem / 25. Juli 2016

Vinocamp Franken 2016

Am Samstag waren wir – zu dritt – beim ersten regionalen Vinocamp in Franken (das deutschlandweite Treffen gab es ja bereits mehrmals in Geisenheim und im Jahre 2017 dann wieder in Neustadt/Weinstraße). Rund 25 Teilnehmerinnen waren es mit uns drei, die sich im Weingut Schenk in Randersacker trafen. Was (leider) nicht verwunderte: Es waren seitens der Weinmacher eigentlich nur Jungwinzer vertreten – wenn auch teilweise von renommierten Traditionsbetrieben. Die „alten Hasen“ blieben der Veranstaltung fern (vielleicht weil sie Facebook nicht verwenden, über das die Veranstaltung öffentlich gemacht wurde. Vielleicht meinen sie aber auch schon alles zu wissen, was schade wäre).

Ein „alter Hase“ des Weinhandels, der nicht nur anwesend war, sondern auch aktiv mit diskutierte: Martin Koessler (K & U Weinhalle). Als einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung brachte er nicht nur Expertise und Finanzierung mit, sondern auch Wein. Eine der Sessions war so dem Chenin Blanc von der Loire gewidmet (vor allem aus Randersackers Partnerstadt Vouvray). Vielen Dank für die leckeren Weine und die aktive wie passive Unterstützung!

Schön, dass auch einige Sommeliers, Blogger und Weinjournalisten dabei waren. Martin Koessler wünschte sich für die Zukunft zudem mehr Teilnahme aus Handel und Gastronomie. Dem kann ich nur zustimmen. Nur wer regelmäßig über den eigenen Tellerrand hinaus schaut, kommt auch mal vor die Tür und voran… Der Punkt Teilnahme ist also noch ausbaufähig und kann nur von den künftigen Teilnehmerinnen selbst verbessert werden.

Ein Genuss war die Session mit Max Weigl von Sponsor patisserie.de der uns vier Nachspeisen kreierte (von edel minimalst und zuckerreduziert bis bombastisch). Dazu probierten wir zahlreiche Weine und diskutierten deren Eignung als Begleiter der ausgewählten Desserts.

Christian Deppisch aus Theilheim gab Einblicke in die Hintergründe des biodynamischen Weinbaus seines Demeter-Betriebs. Die Zeit war für eine wirkliche Diskussion der verschiedenen Aspekte von Nachhaltigkeit im Bioweinbau zu kurz, aber Christian bewies mit seinem überzeugenden Auftritt, dass biodynamische Winzer nicht alle esoterische Spinner sind, dass es sogar beim Verband Demeter eine ganze Spanne der Auslegungsmöglichkeiten der Biodynamik gibt (und dass man so auch hervorragende Weine erzeugen kann).

Die Session mit gereiften Frankenweinen ließ ich aus (mich schreckten schon die Bocksbeutel aus einer ebay Versteigerung mit ihren altertümlichen Etiketten aus den 1970er Jahren ab) und lauschte lieber Johannes Burkert von der LWG, der mit uns die Feinheiten der Spontanvergärung diskutierte. Dass es eine gute Idee gewesen war die Altwein-Session nicht zu besuchen zeigten die Gesichtsausdrücke von Christian und anderen, die frühzeitig aus dem anderen Raum zurück kamen… Aber es war sicherlich ein Versuch wert und ein Dank geht an den Organisator Hannes, der die Weine aufgetrieben hatte. Unsere fränkische Weinkönigin Christina Schneider ließ sich von den Weinen jedenfalls nicht abschrecken, denn sie postete sogar ein Foto ihres Favoriten aus der Probe: eine 1971er Scheurebe aus – sehr diplomatisch – dem Gastgeber-Ort Randersacker.

Zu den von Art of Chocolate gesponserten Schokoladen mit 38-80% Kakao-Anteil schmeckte eigentlich nur der von Martin mitgebrachte Sauerkirschwein aus Dänemark (ganz krasses Zeug!) oder der Pinot Noir des Hausherrn Thomas Schenk. (Nachtrag: Und der von Christian Ehrlich mitgebrachte – ich lüge nicht! – Bananenwein von den Kanarischen Inseln). Ich habe für mich persönlich mal wieder festgestellt: Weißwein und Schokolade geht gar nicht. Zumindest nicht zusammen verkostet. Das zwischendurch genommene grobkörnige Fleur de sel half etwas den Geschmack wieder zu neutralisieren…

Sommelier Sebastian Schütz moderierte zum Schluß die Session „Silvaner aus aller Welt“ bei der für Franken u.a. unsere beiden Silvaner (Silvaner und Baron) her halten durften und einige andere aus Rheinhessen, Nahe, Elsaß verkostet wurden.

Weitere Sponsoren waren Frankenbrunnen (Mineralwasser aus kleinen Flaschen in verschiedenen Graden an Spruutz), Gläser von RONA aus Selb und natürlich jede Menge Weine der anwesenden Winzer und Mitbringsel der Sommeliers und Weinjournalisten. Sicherlich habe ich einige vergessen oder mangels Informationen nicht genannt, aber das kann ja ggf. noch der Veranstalter ausbügeln… Hier die Seite zur Veranstaltung bei Facebook: https://www.facebook.com/events/1616404815337750/permalink/1633842140260684/

Ein Dankeschön vor allem an den Organisatoren Hannes Hofmann und den Hausherrn Thomas Schenk (und der Seniorchefin, die uns wohl die leckere Brotzeit bereitet hat). Das Vinocamp sollte meiner Meinung nach jährlich als Regionaltreffen in Franken wiederholt werden. Wer nicht kommt ist selber schuld.

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