Willkommen auf dem Weingutsblog.
Hier versuchen wir Euch mit den aktuellsten Geschehnissen im Weingut und Weinberg auf dem laufenden zu halten.
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Alexander, Heiko, Christian
Gerade noch rechtzeitig sind wir Ende Mai mit dem Einsetzen der neuen Reben für unser 5000m2 große Junganlage fertig geworden. Gepflanzt wurden 1570 Domina Reben und 460 Silvaner Reben. Noch während des Pflanzens stellten wir einen Mann zum Gießen der neuen Reben ab. Bei fast 30°C freuten sich die neuen Reben sicherlich über die kleine Dusche. Ungefähr 10 Liter Wasser sollte man pro Rebstock geben, damit sich auch ein kleiner Vorrat für die kommenden Tage bildet. In unserem Fall waren also 20.000 Liter Wasser nötig, um alle Stöcke zu versorgen.
Nach dem zweitägigen Gießen machten wir uns daran Rebschutzrohre über die Jungpflanzen zu stülpen, damit die begehrten Jungtriebe nicht vom Wild abgeknabbert werden. Mittlerweile sind die neuen Reben schon auf ca. 1,2 m hochgewachsen und zeigen uns damit, dass sie sich in der neuen Anlage recht wohl fühlen. Ende August werden wir den Wuchs dann unterbrechen, indem wir die Triebspitze abschneiden und sich so der Trieb fertig für den Winter macht. Und vielleicht gibt es dann im nächsten Jahr schon die ersten kleinen Trauben.
Manchmal freuen wir uns regelrecht auf einen Arbeitstag im Weinberg und wachen dann am nächsten Morgen zu Regenwetter auf. Bei Regen macht das Arbeiten im Weinberg wenig Spaß, weil wir durch die viele Handarbeit an den Reben dann in Nullkommanix bis auf die Knochen durchnässt sind. Das mag bei einem Gewitterschauer im Sommer mal okay sein, wenn danach alles gleich wieder trocknet. Im Februar beim Rebschnitt ist das bei wenigen Graden über Null aber nichts.
Doch auch an einem Regentag finden wir im Weingut noch genug zu tun. Der Regen gibt uns eine Entschuldigung manch eher langweilige Arbeit – dafür im Trockenen – zu erledigen.
Zu diesen gehören das Etikettieren der Weine, das bei uns noch quasi per Hand gemacht wird. Wir nehmen jede Weinflasche in Hand und legen sie auf unser Etikettiergerät (eine AP 362e), in die wir eine Rolle unserer Banderolenetiketten einspannen. Per Fusspedal wird die Maschine dazu aufgefordert das Etikett auf die Flasche abzurollen. Zuvor müssen wir sehen, dass die Flasche so auf die entgegen laufenden Führungsrollen gelegt wurde, dass die Krone unseres Logos auf der Kapsel richtig platziert wird, damit nach Abrollen des Etiketts die Krone möglichst mittig über dem Frontetikett liegt. Das für jede einzelne Flasche, also etwa 10.000 Mal pro Weinjahrahrgang.
Dann wird kartoniert. Für jede Flasche falten wir einen einzelnen Karton. Die Kartonage haben wir uns nach Vorlage unserer Grafikerin von einer regionalen Wellpappenfabrik maßanfertigen lassen. Jeweils sechs Einzelkartons werden mit einem Deckel unten und oben zu einem Sixpack gepackt. Dann geht es in den Versand. Das machen wir auch am Morgen sonniger Tage!
Während es vor den Kulissen im Weingut derzeit recht ruhig zuzugehen scheint, laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen für die Weinlese und diverse andere Tätigkeiten auf Hochtouren. Wir sind nämlich gerade dabei unser Weingut auf ein solideres Fundament für die Zukunft zu stellen. So ziehen wir zur diesjährigen Weinlese in einen neuen Ausbaukeller um, der groß genug ist, um unsere langfristig geplante Entwicklung auf etwa 10 ha Rebfläche zu ermöglichen. Auch neue Rebflächen kommen im kommenden Jahr hinzu. All das muss geplant und vertraglich abgewickelt werden. Neue Maschinen anzuschaffen gehört ebenfalls dazu, die dann noch mittels Spedition zu uns gelangen müssen. Währenddessen bastelt Heiko (in einem früheren Leben war er auch mal gelernter Elektriker bei der Bundeswehr) an der Elektronik und den Schläuchen für die Kühlung der Tanks im neuen Keller.
Das Leben eines Winzers ist nicht nur frische Luft inmitten herrlicher Landschaften. Das auch. Aber auch die Logistik im und aus dem Weingut heraus muss stimmen. Unsere erste Charge Kartonage (die Einzelkartons für die Flaschen und die „Deckel“ für die Sixpacks unten und oben) geht nun langsam aus. Wir müssen also einige Paletten davon bei der Papierfabrik, die das speziell für unsere Kartonage gefertigte Werkzeug hat, bestellen.
Was noch hinter den Kulissen läuft? Messebesuche vorbereiten: Stände buchen, Hotelzimmer in der Messestadt reservieren, Katalogeinträge überprüfen, Reisepläne machen…
Auch stecken wir oft unsere drei Köpfe zusammen, um weitere Entwicklungen zu planen. So ändern wir unser Lager- und Back Office Konzept, um den steigenden Weinmengen und dem damit verbundenen Work Flow gerecht zu werden. Die Neugestaltung unseres Verkaufsbereichs im Schloss ist danach der nächste Schritt.
Heiko hat seine Tätigkeit als Geschäftsführer eines Winzerkellers der Winzergemeinschaft Franken (GWF) zum Ende des vergangenen Monats aufgegeben und wird somit dem eigenen Weingut (und der Familie!) wieder stärker zur Verfügung stehen. Christian arbeitet in Teilzeit in einem benachbarten Weingut und ich habe ja das Schloss noch als Vollzeitjob. Dort bin ich gerade im Wettlauf mit dem Wetter und der nahenden Weinlese noch mit dem Buchsschnitt und dem Auftragen einer frischen Schicht Mainkies auf den Gartenwegen beschäftigt.
Gerade jetzt im Herbst mehren sich die Weinproben im Schloss (mit oder ohne Brotzeit, Schlossführung, Weinbergswanderungen etc. etc. je nach Lust und Laune unserer Weingutskunden und Hotelgäste).
Bald ist Weinlese!
Für die Weinlese, die bei uns voraussichtlich in der 3. Septemberwoche beginnen wird, legen wir nun alles zurecht. Die Leseboxen, in denen wir die Trauben nach der Handlese in möglichst kleinen Gebinden in den Keller zum Entrappen bringen, müssen gründlich gereinigt werden.
Verkostungsmöglichkeit am Sonntag
Am kommenden Sonntag, 11. September 2016, geht alles jedoch nochmal ganz gemächlich zu bei uns im Schloss. Und Ihr könnt dabei sein! Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals sind wir drei nämlich von 11 bis 17 Uhr auch anwesend im Schloss mit unseren Weinen. Wer also auf ein Gespräch und zum probieren der Weine vorbei kommen möchte ist dazu herzlich eingeladen!