Willkommen auf dem Weingutsblog.
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Alexander, Heiko, Christian
Die letzten Tage waren wir drei viel auf Achse: München, Schweinfurt, Zeilitzheim… Und wir standen dort viel auf unseren Beinen. So ist das, wenn man seine Weine bei Veranstaltungen und auf Messen präsentiert.
Als erstes Fördermitglied des Kunstvereins Schweinfurt waren wir am Donnerstag bei einer ganz besonderen Ausstellungseröffnung mit unserem Wein dabei: Der Kunstverein eröffnete unter der Leitung seines Vorsitzenden Ralf Hofmann die von Dr. Joachim Haas kuratierte Ausstellung „Die freie Linie – Paul Klee und Ernst Ludwig Kirchner“, die noch bis 11. Mai in der Kunsthalle Schweinfurt zu sehen ist. Eine Besonderheit der Ausstellung war es, dass bei den Werken Paul Klees immer eine Vorzeichnung und eine daraus entstandene Lithographie oder Radierungen nebeneinander gezeigt wurden. Das hat es in der Form zuvor noch nicht gegeben. Wir freuten uns den über 250 erschienen Gästen unseren Silvaner und unseren Rotling Melusine einschenken zu dürfen und so auch neue Freunde des Weinguts gewinnen zu können.
Gestern und heute waren wir dann mit einem Messestand auf der Wein-Plus Convention in München vertreten. Dort sahen wir viele der Besucher vom letzten Jahr wieder, von denen uns einige in der Zwischenzeit auch schon in Zeilitzheim besucht haben. Aber auch neue Freundschaften konnten wir schließen und nun gilt es in den kommenden Tagen die Weinbestellungen versandfertig zu machen. Aber auch die Gespräche und gegenseitigen Verkostungen bei den WinzerkollegInnen – vor allem denen aus Franken – waren nett und einsichtsreich. Es ist schön, wie offen gerade die jüngere Winzerschaft miteinander umgeht.
Bei allen Aussenterminen dürfen wir uns nun aber wieder verstärkt und abschließend dem Anbinden der Fruchtruten in unseren Weinbergen widmen. Bei den milden Temperaturen ist der Austrieb bzw. die Bildung der „Wolle“ um die jungen Knospen nicht mehr weit, die eine hohe Empfindlichkeit dieser mit sich bringt. Wir wollen mit dem Anbinden der Ruten noch vor dem Austrieb fertig werden… Das meiste haben wir bereits geschafft, aber nun ist Endspurt angesagt.
Seit vergangenem Jahr sind unsere Weine auch in Schweinfurt in der Weinstube s’Türmle erhältlich (in der Tat ein kleines Türmchen, eingebettet in die mittelalterliche Stadtmauer Schweinfurts am unteren Wall, schräg gegenüber vom Zementrum). Die Inhaber Steffen und Kristina Pfisterer haben dort eine Weinstube auf drei Etagen geschaffen, die eine Bereicherung für Schweinfurt ist. Neben einer hervorragenden Auswahl guter Weine der Region bieten sie auch sehr leckere Kleinigkeiten von der Käseauswahl bis zum Flammkuchen mit Garnelen, Lachs, Rucola und Parmesan. Kurzum: Es gibt viele gute Gründe dort öfter mal aufzuschlagen.
Genau das taten wir drei vom Weingut gestern auch. Genau genommen waren wir zu viert; Obwohl Heikos Sohn Johan kein Baby mehr ist, reservierte ich für „3 Männer und ein Baby“, frei nach gleichnamigem Spielfilm aus den 1980er Jahren. Den Ausflug hatten wir uns verdient, nachdem wir einen großen Weintransport hinter uns gebracht hatten. Und wir wurden nicht enttäuscht!
Als Wein wählten wir eine Flasche 2012er Riesling „großes Gewächs“ des Kollegen Horst Sauer aus Escherndorf. Dieser harmonierte besonders gut mit meiner Essenswahl, dem Ziegenkäse auf geröstetem Brot mit einer Birnenvinaigrette und üppigem Salat. Doch auch die gemischten Antipasti, das Carpaccio, der Flammkuchen und die Käseauswahl haben der Runde sehr gut geschmeckt.
Schaut mal bei Kristina und Steffen und Mitarbeiterinnen im Türmle vorbei und erzählt uns welchen Wein Ihr dort getrunken habt und wie es war!
Diese Woche war Wein von 3 in Sachen Kunst (und Wein) unterwegs. Wir begaben uns dazu auf ein Schiff. Aber nicht etwa ein schnödes Luxuskreuzfahrtschiff. Nein! Mit drei unserer Weine waren wir an drei Tagen auf dem Kunstschiff Arte Noah des Würzburger Kunstvereins zu Gast. Aber nicht etwa in Würzburg, sondern in Schweinfurt…
Verwirrt? Verständlich. Doch der Sachverhalt ist leicht aufzuklären.
Der Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst des Würzburger Kunstvereins ist nämlich kein Raum im herkömmlichen Sinne, sondern die oben genannte Arte Noah. Genau genommen ist das schwimmende Museum ein umgebautes Binnenlastschift, das sogar noch fahrtauglich ist. So machte sich die Arte Noah kürzlich auf die Reise ins weit entfernte Schweinfurt. Na gut, Schweinfurt ist (mit dem Auto) gar nicht so weit weg. Die Reise hat dennoch zwei tage gedauert.
Aber warum ist das Kunstschiff in Schweinfurt?
Natürlich weil das Thema der diesjährigen Landesausstellung, die in Schweinfurt stattfindet, „Main und Meer“ ist, braucht es zu dieser auch Rahmenprogramme, die dem Thema gerecht werden. Dies wurde das Projekt des Kunstvereins gleich in zweifacher Hinsicht: Zum Einen durch die schwimmende Ausstellungsfläche auf dem Main, zum Anderen durch den Inhalt der Ausstellung. In der Ausstellung „Chittagong Blues“ der Künstlerin Nele Ströbel geht es nämlich thematisch um die Abwrackung ausgemusterter Schiffe, das so genannte „Ship Breaking“, in Bangladesh.
Die Werke Nele Ströbeles sind einen Besuch wert: Neben Fotos aus Bangladesh, die in Endlosschleife projiziert und mit O-Tönen hinterlegt werden, zeigt sie auf der Arte Noah Fotografien und Zeichnungen aber vor allem auch ihre bildhauerischen Arbeiten aus Ton (siehe z.B. ihre Website, unten).
Was hat das alles mit unserem Wein zu tun? Nun ja, wir waren an drei Tagen dieser Woche mit drei unserer Weine mit dabei und ließen die Besucher der Ausstellung diese probieren.
Am Montag war die offizielle Eröffnung (in Schweinfurt), bei der auch die fördernden Honoratioren anwesend waren. Da waren wir zu dritt präsent und schenkten unseren trockenen Silvaner aus. Am Dienstag war dann der Schweinfurter Kunstverein auf dem Würzburger Schiff in Schweinfurt zu Gast. Heiko durfte diesen Termin alleine wahrnehmen und servierte – passend zum Thema – unsere Melusine. Heute, als Mitglieder des Bamberger Kunstvereins und des Schloss-Förderkreises zu Gast waren, waren Christian und ich wieder von der Partie und brachten den trockenen Riesling mit.
Was am Dienstag und Donnerstag anders als am Montag war (neben den Weinen)? Es gab als Überraschung für die angereisten Besucher zusätzlich zur Ausstellung auch Konzept- und Performance-Kunst aus Schweinfurt.
Mit „UNDINE kommt“ (unerwartet – irgendwo – irgendwann) präsentierten die vier Künstlerinnen um Petra Blume, die die Idee für die Performance hatte, ganz passend zum „Main und Meer“ Thema der Landesausstellung ein Gesamtkunstwerk bestehend aus vorgetragener Poesie, Tanz, Gesang und jeder Menge Überraschungen.
Die Vier Protagonistinnen begaben sich „auf die Suche nach weiblichen Aspekten des Göttlichen“: Petra Blume (Idee; Konzeptkunst, bildende Kunst); Bettina Schmitz (Philosophie / Poesie); Lisa Kuttner (Zeitgenössischer Tanz); Susanne Pfitschler-Schmitt (Sopran) verwandelten Mainlände und Schiff für kurze Zeit in ein Gesamtkunstwerk, an dem der eine oder andere Gast in dem kleinen Raum sogar leibhaftig teilnehmen konnte (musste).
„undine,
fleisch über den wassern
materie, du
am fluss, an der see,
über sand und
an mauern abgesägter gitter stäbe“
Sehr passend war auch die Begegnung zwischen der Undine und der Melusine (Ich sage nur: „Taubtrüber Ginst am Musenhain…“.
Und gleich zwei mal war diese Woche eine Vertreterin der Regionalzeitung mit von der Partie (ja, in der großen Kunststadt Schweinfurt hat Kunst noch einen gewissen Stellenwert!). Während Katharina Winterhalter sich heute in erster Linie mit den Künstlerinnen der Performance beschäftigte, ging es in ihrem Beitrag vom Montag um die Ausstellung an sich. Wer im unten verlinkten Beitrag genau hinsieht wird erkennen, dass Christian und ich (zwei von drei) im Foto als Statisten fungieren.
Wir konnten drei Abende lang zeitgenössische Kunst erleben und die Besucher der Ausstellung unseren Wein. Und ich weiß Dank der vielen guten Gespräche und der Mitnahme und Bestellung von Wein, dass wir Drei und das Weingut neue Freunde gewonnen haben. Dank geht an Bernd Schmidtchen und die anderen involvierten Mitglieder des Kunstvereins Würzburg!
Weiterführende Links:
Kunstverein Würzburg: http://www.kunstverein-wuerzburg.de/content/index/
Ship-Breaking (Wikipedia): http://en.wikipedia.org/wiki/Ship_breaking
Nele Ströbel (Website): http://www.nele-stroebel.de/
Nele Ströbel (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Nele_Str%C3%B6bel
Susanne Pfitschler-Schmitt: http://www.susanne-pfitschler-schmitt.eu/
Petra Blume: http://www.blume-art.de/
Bettina Schmitz: http://www.bzw-weiterdenken.de/personen/bettina-schmitz/
Lisa Kuttner (Tanzraum, Würzburg): http://www.tanzraum.li/