November 2016

Messe in Düsseldorf: Wein von 3 auf Reisen in Sachen Wein

Wein von 3 bei Messe Wein & Taste in Düsseldorf 2016
Christian und Heiko im Einsatz in Düsseldorf

Am Wochenende waren wir zu dritt „auf Messe“. Am Freitag haben wir erst noch den zu rodenden Weinberg fertig geschnitten, Silvaner etikettiert und den Mietwagen abgeholt. Am Samstag ging es dann früh um 7 los nach Düsseldorf. Wir kamen zügig durch bis auf den (wohl täglichen) Stau bei Leverkusen.

Düsseldorf? Ziemlich große Stadt (Partnerstadt ist u.a. Chongqing in China, ebenfalls ziemlich große Stadt mit über 30 Millionen Einwohnern) mit ziemlich kleinem Flüsschen, der Düssel, die wir auch zu sehen bekamen.

In erster Linie waren wir jedoch zum Wine & Taste Festival in Düsseldorf-Bilk (Christian und Heiko waren letztes Jahr dort schon dort; Diesmal konnte ich mir die Zeit nehmen mit zu fahren).

Mit etwas gemischten Gefühlen fuhren wir zur Messe, die im letzten Jahr schon sehr erfolgreich für uns war. Nicht, weil wir nicht gern dorthin fahren, sondern weil wir momentan nur einen Teil unserer Weine präsentieren und verkosten lassen können. Riesling, Wolf jr, Petrini und Domina waren vorher schon ausgetrunken. Die letzten 5 Flaschen des roten Fuchs v.B. 12, die wir für die Messe noch gehortet hatten, Silvaner, Melusine und eine Fassprobe vom Wolf jr. 16 nahmen wir mit. Nun ist auch der Fuchs ausgetrunken. Dafür liegen Dank Messe schon die ersten Bestellungen für den 2015er Fuchs vor, die wir dann nach dem Abfüllen im Sommer 2017 verschicken werden, wenn wir ihn voraussichtlich nach rund 18 Monaten Barriquelager abfüllen werden. Wenn er dann auch schon soweit ist. Aber auch Domina wurde bereits vorbestellt, obwohl wir gar keine dabei hatten zum Verkosten. Die 2016er Domina liegt noch voraussichtlich bis November 2017 im großen Holz, bevor wir auch diesen Rotwein abfüllen.

Einerseits also schön mit den Weinen soviel Zuspruch zu erhalten, andererseits auch schade jetzt einige Monate lang bestimmte Weine gar nicht zum Probieren anbieten zu können. Die leichteren 2016er Weine wird es jedoch voraussichtlich schon Ende Januar / Anfang Februar 2017 geben. Es wurde Dank mitgebrachter Fassprobe auch schon für diese Abfüllung vorbestellt.

Es macht echt Spaß diese Weine zu machen und zu sehen, dass sie auch anderen soviel Spaß machen können. Besonders gefreut hat es uns jedoch auch einige Besucher des letzten Jahres wieder zu sehen, die sich noch gut an uns erinnerten und auch zwischenzeitlich Weine per Postversand bestellt hatten. Umso größer war die Freude auch neugewonnene Freunde begrüßen zu können, die auf der letzten Düsseldorfer und der diesjährigen Bochumer Messe gewesen waren und uns zwischenzeitlich im Schloss mit Übernachtungen besucht haben und nun wieder an unseren Stand kamen. Danke, dass Ihr uns die Treue haltet!

Speziell zur Bekanntmachung der Möglichkeiten im Schloss nicht (nur) Wein zu trinken, sondern auch zu übernachten, haben wir Dank unserer Grafikerin Judith nun auch einen neuen Flyer erstellt. Dieser kam am Freitag frisch von der Druckerei und wurde in Düsseldorf erstmals getestet. Er zeigt – neben einigen Bildern vom Schloss – auch die Palette unserer Weine auf, um die wir uns sehr bemühen diese bald wieder zu komplettieren.

Was ich an solchen Messen (ich nenne diese Veranstaltungen lieber „Begegnungen“) besonders schätze, sind – neben dem Austausch mit Wein-interessierten Menschen und potentiellen neuen Kunden/Freunden – auch der Austausch mit den KollegInnen innerhalb der Branche, vor allem den WinzerInnen. Toll, was sich in dieser Szene gerade alles tut. Wer alles neue und spannende Wege wagt. Und wie offen der Austausch untereinander ist. Da schickt man auch gerne mal Kunden zum Nachbarwinzer oder meinetwegen auch zu Winzern in entfernten Regionen. Wichtig ist, dass die Weinwelt im positiven Sinne aufgemischt wird: Weg vom altbackenen Image. Weg vom sturen Etikettentrinken. Weg von Spießertum und „Business as usual“, weg von Snobismus, Überheblichkeit und Vorurteilen. Hin zu Experimenten, Mut zur Nische, Austausch, Offenheit und mit jeder positiven Erfahrung auch ein wenig mehr Begeisterung.

Neben uns war der einzige fränkische Winzer auf der Wine & Taste in Düsseldorf der Dettelbacher Kollege Tobi Nagel, den wir, vor allem auch wegen seiner vom Holz geküssten Silvaner mit Spaß-Faktor, schon länger schätzen.

Von der Nahe haben wir das Weingut Weinheimer Hof kennen gelernt, wo das Geschwisterpaar Christine und Philipp Pieroth (beide studieren gerade in Geisenheim mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Christine Weinbau/Oenologie und Philipp Internationale Weinwirtschaft) noch zusammen mit den Eltern wirken. Tolles Weingut mit sehr viel Zukunft (Dank jungem Blut und neuer Ideen, auf deren Weiterentwicklung ich sehr gespannt bin).

Ein besonderes, da auch ehrgeiziges Projekt, mit dem auch wir 3 uns wegen einiger Ähnlichkeiten identifizieren können, ist das Weingut Gabelmann in Niederhausen, ebenfalls an der Nahe. Winzer Sebastian Gabelmann und seine Partnerin, die Fotografin Nathalie Schwartz, bewirtschaften hier zu zweit 3 ha Rebfläche. Dafür: Respekt! Haben wir (im Nebenerwerb) mit 2,5 ha Rebfläche schon einiges zu tun. Zu ausgezeichneten Weinen kommt hier viel Leidenschaft und Kreativität (letztere nicht nur durch Nathalie, die als gelernte Produkt- und Werbefotografin nicht eben nur solche fotografiert, sondern auch Weinberge, aber gerade auch die Besucher des Messestands mit personalisierten Polaroids zum Mitnehmen verewigt).

Das sind jetzt nur drei Beispiele, neben uns selbst, die auf dieser Messe vertreten waren. Ins Gespräch sind wir jedoch mit vielen Kollegen gekommen. Und wenn ich das alles so sehe bin ich sehr zuversichtlich. Nicht nur für die eigene Zukunft als Weingut, sondern für die Zunft als solche und für die Menschen, die gerne leben und genießen. Es wird immer mehr getan, um gute und abwechslungsreiche Weine herzustellen und diese den Menschen nahe zu bringen. Deutscher Wein und Wein in Deutschland hat Zukunft. Und macht Spaß. Auch und gerade für ein jüngeres Publikum, das für sich selbst entdeckt, was ihm schmeckt und gefällt.

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Wir pflanzen unseren ersten Weinberg – Folge 2 – Rodungsvorbereitungen

Nachdem ich in der ersten Folge die Planungsphase zum Thema Weinbergsneuanlage kurz beschrieben habe, geht es nun endlich in die Praxis: Rodungsvorbereitungen. Voller Tatendrang und mit gewetzten Scheren ziehen wir zu dreien los. Die Rodung der alten Rebfläche steht an. Wir werden das neue Holz abschneiden, so dass nach getaner Arbeit nur noch der Stamm übrig bleiben wird. Die richtige Arbeit für gestresste Büroarbeiter, wie ich meine. Nichts denken müssen – einfach nur abschneiden und das bei ca. 2000 Reben. Ist ein bisschen wie in Karate Kid, als Daniel San den Zaun streichen musste. Da wir beim Schneiden keine Rebstöcke zählen, sondern Rebzeilen, wurde nach den ersten beiden Zeilen aus Spaß ernst. Die ersten Blasen an den Händen wurden sichtbar und außerdem knurrte der Magen. Zeit für Middach. Für mich gab es Cola, Wurstsalat, Brötchen und als krönenden Abschluss Lebkuchen. Ich habe zum Glück noch eine der letzten Packungen im Supermarkt erwischt. Regale müssen ja schon bald für’s nächste Event geräumt werden. Mit dieser Arbeitseinstellung reichte uns der für das Abschneiden der Reben geplante eine Tag nicht.

Als uns das klar wurde, hörten wir ein bisschen früher auf und nahmen kurz vor der Dämmerung Bodenproben, um diese noch vor Ladenschluss ins Labor zu schaffen. Das Labor kann somit für uns den aktuellen Nährstoffgehalt bestimmen. Wichtig ist das natürlich nicht nur bei Neuanlagen. Auch bei unseren anderen Rebflächen lassen wir den Weinbergsboden analysieren, um die perfekte Nährstoffversorgung einstellen zu können. Trotzdem kommt dieser Analyse bei der Wiederbepflanzung besondere Bedeutung zu. Da es nämlich Nährstoffe gibt, welche sich schlecht im Boden „bewegen“ können, bietet sich nach der Rodung die Gelegenheit, solche Nährstoffe auch in tiefere Bodenschichten einzuarbeiten. Ist nämlich erst einmal die Rebanlage entfernt, kann der Boden mit großen Maschinen bearbeitet werden. Hierzu helfen uns die benachbarten Landwirte mit Ihren großen Traktoren und Spatmaschinen aus. Als nächstes stehen nun das Entfernen der Drähte, der Metallpfosten und der Rebstämme an. Dazu mehr in den nächsten Tagen.

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